Als Originaldokument nur Kurzmitteilung vorhanden, im wesentlichen wie folgt: Ein elektrisches Pulsverfahren aus der Militärtechnik wird gegenwärtig daraufhin untersucht, ob es zur Entstickung von Abgasen von Dieselmotoren eingesetzt werden kann. Dazu wird von der University of Southern California (Professor Martin Gundersen, Department of Electrical Engineering-Electrophysics, Los Angeles, California 90089-0484) ein stationärer Dieselmotor eines Kraftwerks umgerüstet. Die Reinigungstechnik beruht auf Beobachtungen und Berechnungen, daß unter hohen elektrischen Feldern ein Gasplasma aus den Dieselabgasen entsteht, das besonders Stickoxide zersetzt. Das Verfahren kann aber nur rentabel arbeiten, wenn es gelingt, den Energiebedarf zur Plasmaerzeugung unter fünf Prozent der Motorleistung zu halten. Anders als bei Entstaubungsverfahren, bei denen hohe, statische elektrische Felder zur Partikelaufladung und Abscheidung benutzt werden, kommt es unter sehr kurzzeitigen elektrischen Feldeinflüssen zu einer so hohen Aufladung der Gasbestandteile, daß ein elektrisch hoch aufgeladenes Plasma gebildet wird. Stickoxide zerfallen in diesem Plasma in Stickstoff und Sauerstoff. Auch andere Teile des Abgases, einschließlich Ruß oder unverbrannt gebliebene Kohlenwasserstoffe, können im Plasma abgebaut und ihre Anteile im Abgas verringert werden. Die Verfahrenstechnik, arbeitet mit elektrischen Pulsen von 5 bis 10 ns Dauer und mit Spannungen, die im Megavolt-Bereich liegen. Es soll festgestellt werden, welche Pulsdauer und Spannungen den größten Reinigungseffekt erzielen. Gundersen ist zuversichtlich, die Aggregate zur Erzeugung der Hochspannungen und der ultrakurzen Spannungspulse mit einem Minimum der Motorleistung betreiben zu können. Das Schaltungsprinzip für diese Kurz-Puls-Aggregate stammt aus dem Raketenabwehr-Programm der Vereinigten Staaten. Wenn sich die Entwicklungsziele an einem stationär arbeitenden, relativ großen Dieselmotor erreichen lassen, will man Versuche mit mobil betriebenen Dieselmotoren zum Beispiel in Baumaschinen oder kleineren Schiffen anstellen.