Aus einer Analyse des Nutzfahrzeugverkehrs im Ballungsraum Stuttgart werden die Emissionen pro Werktag der Ozonvorläufersubstanzen Stickstoffoxide und flüchtige organische Verbindungen für das Jahr 1990 berechnet. In Szenarien wird die Entwicklung dieser Schadstoffe für die Jahre 1997 und 2010 dargestellt. Dabei werden neben den Änderungen des Fahrzeugkollektivs durch die Einführung von Emissionsgrenzwerten auch motor-, fahrzeug-, verkehrstechnische und verkehrsplanerische Maßnahmen zur Emissionsminderung betrachtet. Mit ausgewählten Maßnahmen werden Strategien zur Verminderung der Emissionen von Ozonvorläufersubstanzen gebildet. Bei der Konzipierung einer mittelfristigen Strategie für den Zeitraum 1990 bis 1997 ist davon auszugehen, daß die NOx-Emissionen der Nutzfahrzeuge um 22 % und die VOC-Emissionen um 31 % abnehmen. Kommunen schaffen hierbei bis 1997 Benutzervorteile für schadstoffarme Nutzfahrzeuge, indem sie Emissionsschutzzonen ausweisen. Gesperrt werden alle Straßen, die keine Hauptverkehrsstraßen sind. Von den Fahrverboten befreit sind Lkw, die mindestens die EURO-Norm 1 erfüllen. Ausnahmeregelungen werden nicht gestattet. Die Maßnahme ist mit einer intensiven Informations- und Öffentlichkeitsarbeit bereits frühzeitig anzukündigen. Langfristig bis zum Jahre 2010 werden aufgrund einer positiven Trendentwicklung der Schadstoffemissionen keine zusätzlichen Reduktionsmaßnahmen empfohlen. Kommunen üben hier eine Vorbildfunktion durch Umstellung des eigenen Fuhrparks auf Erdgasfahrzeuge aus, in der Erwartung, daß 20 % der Nutzfahrzeuge der gewerblichen Halter ebenfalls umgerüstet werden. Voraussetzung für diese Strategie ist eine zielgerichtete politische Unterstützung der Einführung von Erdgas als Kraftstoff, wie sie in der Form eines Förderprogramms des Bundesministeriums für Umwelt, Forschung und Technologie bereits begonnen wurde.