Für die Untersuchungen stand als Versuchsfahrzeug ein Golf VR6 der Volkswagen AG zur Verfügung, das mit einer Anlage zur Fahrstabilitätsregelung ausgerüstet war. Die Bremshydraulik bestand aus einer modifizierten Ventilbremsanlage, deren wesentliche Hardwarekomponenten einer konventionellen ABS/ASR Hydraulik entsprechen. Die Bremsanlage erlaubte es, an allen vier Rädern voneinander getrennt einen Sollbremsdruck über einen Rechner vorzugeben, der anschließend von der Anlage eingestellt wird. Hierbei ist das in der Bremsanlage integrierte ABS abschaltbar, um auch in den Bereich großer Bremsschlüpfe zu gelangen. Das Fahrzeug ist weiterhin an allen vier Rädern mit piezoelektrischen Meßelementen ausgestattet, die im fahrenden Fahrzeug an allen vier Rädern jeweils die Radkräfte in allen drei Raumrichtungen und zusätzlich die Momente um alle drei Achsen erfassen können. Vorgestellt wird ein Verfahren zur permanenten Reibwerterkennung, das auf einem Reifenmodell basiert. Aus den gemessenen Signalen werden Schlupf und Schräglaufwinkel an allen vier Rädern bestimmt. In einem Reifenmodell werden hieraus für jedes Rad je ein Ausnutzungsgrad in Längs- und Querrichtung bestimmt. Die Beschleunigungen werden fahrsituationsabhängig auf die Räder verteilt und durch die Ausnutzungsgrade dividiert. Die Summe ergibt den Fahrbahnreibwert. Die hierzu getroffenen Annahmen wurden mit Mehrkomponenten-Raddynamometern untersucht. Hierbei zeigte sich, daß die Reifensteifigkeit in Längs- und Querrichtung eine Funktion des Fahrbahnreibwerts ist.
Erfassung des Haftreibungsbeiwerts im fahrenden Fahrzeug und Messung von Reifenparametern bei verschiedenen Fahrbahnoberflächen
Detection of the friction coefficient in a running vehicle and measurement of tire parameters on different road surfaces
1995
18 Seiten, 8 Bilder, 21 Quellen
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
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