Instrumententafeln aus Verbundwerkstoffen konnten einer wirtschaftlichen Wiederverwertung nicht zugänglich gemacht werden, da aufgrund der Vielzahl der bisher eingesetzten Materialien die Trennung und Aufbereitung zu sortenreinen Werkstoffen zu kostenintensiv war. Zur Verbesserung der Wiederverwertbarkeit wurde ein Einwerkstoff-Konzept für Instrumententafeln entwickelt und in Serienfahrzeugen umgesetzt. Basierend auf den positiven Serienerfahrungen (7er -BMW) mit Polyurethan (PUR) Trägern, wurde bei der 5er-Baureihe von BMW ein durchgängiges Polyurethankonzept realisiert. Die Instrumententafel ist ein mehrteiliges System, bei dem zunächst eine PUR-Sprühhaut von der Firma Recticel in der Colofast-Spray-Technologie hergestellt wird und dann mit einem kompakten mikroporösen Träger aus PUR-Schaum verbunden wird. Danach wird der Warmluftkanal aus glasfaserverstärktem Polyurethan mit einem zweikomponentigen PUR-Reaktivkleber mit dem Träger verbunden. Auf diese Weise wird erstmals in Großserie ein komplexes Verbundbauteil hergestellt, welches aus Modifikationen einer einzigen Werkstoffamilie aufgebaut ist. Somit läßt sich dieses Bauteil direkt (ohne Materialtrennung) mit dem chemischen Recyclingverfahren Glykolyse oder durch Partikelrecycling nahezu vollständig wiederverwerten.
Neue Wege der recyclingorientierten Bauteilgestaltung. Die Instrumententafel der neuen 5er-Baureihe von BMW
VDI-Z Integrierte Produktion ; 138 , Special Ingenieur-Werkstoffe ; 30-33
1996
4 Seiten, 7 Bilder, 3 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Europäisches Patentamt | 2015
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