Europas Eisenbahngrenzen - Chancen und Risiken in einem künftig grenzenlosen Verkehrsmarkt

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Europas Eisenbahngrenzen - Chancen und Risiken in einem künftig grenzenlosen Verkehrsmarkt

Heimerl, G. / Weiger, U.

Die Öffnung der Binnengrenzen der Europäischen Gemeinschaft bewirkt zukünftig einen wachsenden Personenverkehr und internationalen Handel mit großen und wachsenden Transportweiten im Güterverkehr. Die Eisenbahnen müssen in mehreren Bereichen Lösungen zu einer schnelleren Überwindung der bisherigen Grenzen finden. Während Reisezugwagen und Güterwaggons aufgrund Standardisierung grenzüberschreitend eingesetzt werden, gibt es für Lokomotiven, Triebzüge und Triebwagen noch technische Hindernisse. Problematisch sind Abweichungen von der Normalspur des Schienennetzes durch Schmalspurbahnen oder Breitspurbahnen an der Peripherie der EU, die fünf verschiedenen europäischen Stromsysteme und die damit zusammenhängenden Inkompatibilitäten bei der Stromverrechnung bei Auslandsfahrten. Bedarf zur Vereinheitlichung besteht auch für das Lichtraumprofil von Dachbereich, Stromabnehmer, Triebzugquerschnitt und dem Querschnitt der Transportgefäße für den Güterverkehr, für die Signalsysteme, Sicherheitsysteme und die Betriebsleittechnik. Zu den betrieblichen und organisatorischen Hemmnissen gehören die Abfertigung am Grenzübergang, nicht hinreichende Nutzung grenzüberschreitender Wagendisposition, zu wenig Flexibilität beim internationalen Personaleinsatz, betriebliche Koordination und Kooperation in grenznahen Gebieten, elektronische Kommunikationssysteme und unterschiedliche Tarifsysteme. Auf politischer Ebene müssen Vorschriften für Fahrzeugtechnik, Sicherheitstechnik, Umwelttechnik, Lenkzeiten oder Sozialvorschriften geregelt werden und Lösungen für die Nutzung der Infrastruktur der Bahnen (das Schienennetz) durch Dritte gefunden werden. Für die einzelnen Probleme werden Lösungsansätze geschildert, Perspektiven und Anforderungen aufgezeigt.