Eine isolierte Betrachtung des Automobils unter rein technischen Gesichtspunkten kann nicht zur Lösung der heutigen Verkehrsprobleme beitragen. Insbesondere für die Einführung einer neuen Fahrzeugkategorie, wie sie das 'Stadtfahrzeug' oder weiter gefaßt das 'Nahverkehrsfahrzeug' darstellt, sind eine Vielzahl verschiedener Einflüsse aus den unterschiedlichsten Bereichen zu berücksichtigen. Eine Abbildung bietet einen Überblick zu den wichtigsten Einflußfeldern, die bei der Produktplanung von vornherein Beachtung finden müssen. Zur Bewältigung der heutigen Verkehrsprobleme ergibt sich aus verkehrswissenschaftlicher Sicht die Rangfolge Vermeidung von Verkehr, Verlagerung auf verträglichere Verkehrsmittel, verträglichere Gestaltung vorhandener Verkehrsmittel. Die Einführung von Stadtfahrzeugen stellt einen bereits kurz- und mittelfristig wirksamen Beitrag zur verträglicheren Verkehrsgestaltung dar. An die Transportkapazität und die Fahrleistungen dieser Fahrzeuge können erheblich geringere Anforderungen gestellt werden, als bei den heutigen Universal-Pkw's üblich ist. Entscheidendes Kriterium ist der Kraftstoffverbrauch. Da Stadtfahrzeuge leichter ausgelegt werden können, ist der Kraftstoffverbrauch auch niedriger. Auch bei den Betriebskosten der Pkw's besteht eine deutliche Abhängigkeit vom Fahrzeuggewicht. Den Betriebskosten wird zukünftig steigende Bedeutung zukommen. Die Einführung kompakter, platzsparender Stadtfahrzeuge stellt für sich allein aber noch keinen hinreichend sinnvollen Beitrag zur verträglicheren Verkehrsgestaltung dar. Notwendig erscheinen vielmehr neue integrale Verkehrskonzepte, die das Stadtfahrzeug als wichtigen Bestandteil begreifen. Vorstellbar sind z.B. klar festgelegte Stadtbereiche, die nur von flächensparenden, abgasarmen oder abgasfreien Stadtfahrzeugen befahren werden dürfen.