Für den Landwirt ist die schlagspezifische Ausbringmenge von Düngemitteln mittels Anbaumineraldüngerstreuer besonders interessant. Eine am Heckanbau des Schleppers angebrachte Waage gibt dem Landwirt die Möglichkeit, die ausgebrachte Menge von Vorgewende zu Vorgewende zu bestimmen. Zur Messung muß der Schlepper angehalten werden. Bei hinreichender Wägegenauigkeit ist sowohl die Kontrolle der Einstellung des Düngestreuers als auch die Überwachung der im Streuer verbliebenen Düngemenge möglich. Alle bekannten Wägesysteme haben ihre Nachteile (Preis, Schwerpunktverlagerung, Geräteaufwand). Im Rahmen eines Forschungsvorhabens wurde eine Lösung entwickelt, die die Wägung von Massen auf der Basis des Druckes in der Hubhydraulik mit hinreichender Genauigkeit erlaubt. Zwecks Reduzierung der Kosten wurde angestrebt, nur die an den Schleppern mit elektronischer Hubwerksregelung vorhandene Technik, bestehend aus elektronischem Steuergerät der Hubwerksregelung, Lagesensor der Hubwelle und Drucksensor zu nutzen und möglichst keine weiteren Bauteile einzusetzen. Aufgrund der in Ruhe ungerichteten und betragsmäßig veränderlichen Reibung muß die Wägung während der Heben- und Senkenbewegung des Dreipunktanbaus erfolgen. Die von der aufgelegten Last abhängigen und beim Heben und Senken in Richtung und Betrag unterschiedlichen Reibanteile können mit Hilfe spezieller Algorithmen fast vollständig herausgerechnet werden. Der Schwerpunkteinfluß wird eliminiert, indem die Messung in einer Stellung des Hubwerkes durchgeführt wird, bei der Ober- und Unterlenker parallel zueinander stehen. Zur Vermeidung des Einflusses von Schwingungen wird das Drucksignal in einem bestimmten Bereich um die Meßposition integriert. Mit Hilfe 'intelligenter' Software können Wägezeiten und Wägegenauigkeit den konkreten Anforderungen entsprechend optimiert und Systemfehler selbständig erkannt werden.