Polymermembran-Brennstoffzellen stellen eine neuartige Technologie zur Verwirklichung emissionsarmer und effizienter Fahrzeugantriebe dar. Stand der Technik von PEFC (Polymer Electrolyte Fuel Cell) ist der Prototyp des 'Nebus' (New Electric Bus). Der liniendiensttaugliche Bus mit einer Wasserstofftankanlage auf dem Dach hat eine Reichweite von 250 km. Die Gesamtleistung für den Fahrbetrieb nach Abzug des Eigenbedarfs der Brennstoffzelle beträgt 190 kW. Eine weitere Neuvorstellung in 1997 war Necar III, ein auf der neuen Mercedes A-Klasse basierender Pkw mit Flüssig-Methanol, das durch Wasserdampf-Reformierung im Heck in ein wasserstoffreiches Gemisch umgewandelt wird. Der gesamte Prozeß von der Methanolreformierung über die Gasreinigung bis zur Stromerzeugung läuft hier in der Brennstoffzelle auf direktem Wege ab. Der neu entwickelte Brennstoffzellenantrieb 'Ballard-Stack MK 7' erreicht bereits eine Leistungsdichte von 1000 W/l. Auch Toyota stellte 1997 ein PEFC-Methanol-Brennstoffauto vor. Die Reichweite soll 500 km betragen, die Höchstgeschwindigkeit wird bei 135 km/h abgeregelt. Im Beitrag wird eine Systematik von Brennstoffen für mobile und stationäre Anwendungen aufgezeigt: Wasserstoff, Methanol, Benzin (mobile Anwendung) und Erdgas bzw. Propan (stationäre Anwendungen). Ein Prozeßschema und weitere Beispiele-Konzepte für stationäre Membran-Brennstoffzellensysteme werden vorgestellt. Als Hauptanwendungsgebiet wird hier die dezentrale Stromversorgung auf Erdgasbasis gesehen. Bei den Anlagengrößen gibt es zwei Entwicklungsrichtungen, das BHKW mit 200 bis 300 kW zur Kraft-Wärme-Kopplung und das Kleinsystem mit einer elektrischen Leistung von 1 bis 4 kW zur Einzelversorgung von Wohnhäusern. Die Energieversorgung von Camcordern, Handys, Laptop-Computern und tragbaren Fax- und Kopiergeräten stellt einen gewaltigen Markt dar. Hier arbeiten verschiedene Firmen an Klein-Brennstoffzellen. Bereits vorgestellt wurde ein System für ein Laptop, das bei einer Leistung von 25 W eine Kapazität von 300 Wh aufweist. Der Wasserstoff wird in einem Metallhydrid gespeichert. Andere Systeme sollen direkt mit Methanol oder Ethanol betrieben werden und eine 40- bis 50-fach größere Kapazität als konventionelle Batterien besitzen.
Stand der PEM-Brennstoffzellenentwicklung
1998
18 Seiten, 10 Bilder, 1 Tabelle, 12 Quellen
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
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