Ein Lkw-Hersteller muß in besonderem Maße unterschiedliche Kundenwünsche berücksichtigen. Auch bei Lkw-Herstellern führen technischer Fortschritt und gesetzliche Vorschriften zur Notwendigkeit der Miniaturisierung durch den Einsatz von Mikroelektronik und Mikrosystemtechnik. Der Lkw-Kunde hat i.a. viele individuelle Wünsche, die speziell auf seinen Einsatzfall zugeschnitten sind. Daraus ergeben sich zahlreiche Varianten für den Triebstrang, Nebenantriebe, Fahrzeugrahmen, Fahrzeugkabine, Achsen usw. Für bestimmte Sonderaustattungen gibt es Stückzahlen von nur 50 pro Jahr. Für die Lkw-Herstellung muß die Vielfalt aller Funktionen beherrschbar sein. Die Tendenz geht in Richtung Systemkomponenten mit definierter Funktion im Innern und klarer, möglichst einfacher Schnittstelle nach außen. Dadurch wird ein modularer Aufbau möglich. Insbesondere in der Entwicklungsphase ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Fahrzeughersteller und Systemlieferant erforderlich. Die Struktur der elektronischen System im neuen schweren Lkw Actros von Mercedes Benz wird beschrieben. Viele Steuergeräte im E-Fach sind durch eine CAN-Datenleitung miteinander vernetzt, ohne größeren Verkabelungsaufwand. Beim Actros ist eine Vernetzungsstruktur für den späteren Einsatz von Mikrosystemtechnik an drei Stellen bereits realisiert. Die Motorregelung befindet sich am Motor und wird durch Kraftstoff gekühlt. Das Kupplungsstellglied zur Kupplungsbetätigung befindet sich am Fahrzeugrahmen in der Nähe der Kupplung und der Achsmodulator reguliert als Bestandteil des Telligent-Bremssystems die Bremsdrücke an den Rädern der Hinterachse. Außerdem gibt es die Kombination von Sensoren mit Auswerteelektronik am Aggregat oder an Bedienelementen (Drucksensoren, Wegsensoren, Drehgeber etc.) als Systemteile mit gewisser Eigenständigkeit. Mögliche weitere Anwendungsfälle für die Mikrosystemtechnik im Lkw werden aufgeführt. System