Gaspreisbildung in Europa - Teil I: Großhandelsmärkte

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Gaspreisbildung in Europa - Teil I: Großhandelsmärkte

Donath, R.

Im vorliegenden ersten Teil des Aufsatzes über die Gaspreisbildung in Europa wird ein Überblick über Preisbildungsprinzipien und Preissysteme auf dem europäischen Beschaffungsmarkt sowie für Industrieabnehmer auf den Großhandelsmärkten in den wichtigsten Verbrauchsländer der EU gegeben. Hierzu zählen Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und die Niederlande, die 1994 rd. 95 % des Gasverbrauches der EU auf sich vereint haben. Im ersten Kapitel werden kurz einige Merkmale der untersuchten Märkte aufgezeigt. Dies sind die Marktstrukturen, die Regulierung und die Marktsegmentierung. Den preistheoretischen Vorbemerkungen im zweiten Kapitel folgt mit den Preisbildungsprinzipien auf Großhandelsmärkten der Schwerpunkt der Ausführungen im dritten Kapitel. Der länderübergreifenden Darstellung der Preisbildung auf dem europäischen Beschaffungsmarkt im ersten Abschnitt folgt die länderweise Erläuterung kosten- und wertorientierter Preisbildung. Separat hiervon werden die Entwicklungen der Preisbildung in Großbritannien aufgezeigt, denen eine länderübergreifende Erläuterung der Preisbildung für Rohstoffgasverbraucher nachkommt. Im vierten Kapitel werden anhand ausgewählter Eurostat-Industrieabnahmefälle die Preissysteme für durchgehende Industrielieferungen verglichen. Im abschließenden Kapitel fünf werden die wichtigsten Ergebnisse zusammengefaßt. Diese Untersuchung zeigt, daß wertorientierte Preisbildungsprinzipien gegenüber kostenorientierten Preisbildungsprinzipien dominieren. Unabhängig von den Preisbildungsprinzipien sind zum einen mehrteilige Leistungs- oder Grundpreissysteme üblich. Zum anderen zeigen die verbreiteten Möglichkeiten zur Preisdifferenzierung, daß Gasanbieter solange über Preissetzungsspielräume verfügen, wie anstelle des direkten Wettbewerbs lediglich Substitutionskonkurrenz existiert. Demgegenüber hat die Einführung direkten Wettbewerbs in Großbritannien individuelle Preissetzungsspielräume der Anbieter reduziert, da auf dem nunmehr generierten Spotmarkt kurzfristige Angebots- und Nachfrageschwankungen maßgeblich für die Gaspreisbildung sind.