Psychoakustische Untersuchung von Lärmschutzmaßnahmen

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Psychoakustische Untersuchung von Lärmschutzmaßnahmen

Maly, Thomas / Kaseß, Christian / Waubke, Holger / Kehrer, Johannes / Dinhobl, Günter

Der A-bewertete Schalldruckpegel wird in der Regel als objektivierende Beurteilungsgröße für Geräuschsituationen herangezogen (Normen, Vorschriften, etc.). Dieser Pegel spiegelt jedoch die subjektive Wahrnehmung im Allgemeinen nur bedingt wieder. In einem Forschungsprojekt wurde daher das Lärmempfinden von Menschen hinsichtlich verschiedener, eisenbahninduzierter Schallimmissionen genauer untersucht, um Lärmschutzmaßnahmen zukünftig besser beurteilen zu können. Die Basiswerte für die Untersuchungen wurden durch Messungen mit dem System acramos (7,7 m und 25 m Abstand zum Gleis) und Kunstkopfmessungen bei der Vorbeifahrt von Personenzügen (Typ 8033, 105 - 115 km/h) und Güterzügen (85 - 95 km/h) ermittelt. Aus den acramos und den zeitgleichen Kunstkopf Messungen wurden 3 s lange Signalabschnitte extrahiert. Aus den Segmenten wurden repräsentative Pegelkurven zwischen 31 und 12500 Hz ausgewählt. Mit der 2.5D-Randelementmethode wurde dann die Abschwächung für verschiedene Lärmschutzwände berechnet. Für Wahrnehmungstests wurden in einer Schallkammer 40 Probanden die Schallereignisse über Kopfhörer vorgespielt. Gesucht wurde der Schwellwert für den Schalldruckpegelunterschied, der als weniger lästig erkannt wird und der Zusammenhang zwischen Lästigkeitsänderung und Änderung der akustischen Parameter (A-Pegel, Lautheit). Die Wahrnehmbarkeitsschwelle lag z.B. bei einer 4 m hohen Lärmschutzwand bei 2,7 dB(A) für einen Referenzpegel von 70 dB(A). Für die empfundenen Lästigkeit war ein Lautheitswert, der in 5 % der Zeit bei der Vorbeifahrt überschritten wurde, ein präziserer Deskriptor als der A-bewertete, energieäquivalente Schalldruckpegel.