Zur Freigabe von Lichtassistenzsystemen müssen für jedes Fahrzeug umfangreiche und aufwendige Tests sowohl zu Einzelkomponenten bzw. Kamera- und Funktionssteuergeräten wie auch zum Gesamtsystem auf Fahrzeugebene durchgeführt werden, die bisher in statistischen Erprobungen auf öffentlichen Straßen durchgeführt wurden. Diese statistischen Versuche sind jedoch sehr kostspielig und verfügen nicht über eindeutige Kriterien und reproduzierbare Ergebnisse. Die mangelnde Reproduzierbarkeit gehört zu einer der wesentlichen Herausforderungen bei der statistischen Erprobung und auch bei Referenzstreckenfahrten von Lichtassistenzsystemen. Die Umgebungslichtverhältnisse sind abhängig von Wetter (Bewölkungsgrad), Mondstand, Tages- und Jahreszeit. Für die Abstimmung der Systemperformance zeichnen sich die Gesamtsystemtests als unabdingbar ab, da nur in der Gesamtsystemintegration die Applikationsparameter so aufeinander abgestimmt werden können, dass das maximal mögliche Leistungsvermögen und gleichzeitig das gewünschte Markenimage der Fahrzeughersteller erreicht wird. Zur Lösung der Probleme wird hier eine Testumgebung vorgeschlagen, die als geschlossener Regelkreis (Closed Loop) angesehen werden kann. Kern der Testumgebung ist eine vollständig verdunkelbare Halle, in die das Fahrzeug als Testobjekt gestellt werden kann. Für den Test von Lichtassistenzfunktionen wird das Fahrzeug in einem Abstand von 8 bis 10 m vor einem weißen Messschirm positioniert, sodass sich die vollständige Bandbreite der Leuchtdichteverteilungen der Frontscheinwerfer am Messschirm darstellen lässt. Diese Verteilungen werden in Echtzeit mit einer Messkamera aufgezeichnet und mit einem Bildverarbeitungssystem nachbearbeitet, sodass alle definierten Hell- Dunkel-Grenzen der Leuchtdichteverteilungen aus dem Bild als Zusatzinformation vorliegen. Die Stimulation des Lichtassistenzsystems erfolgt über eine LED-Videowand. Diese projiziert relevante Nachtfahrsituationen in die Kamera des Fahrzeugs. Die Hauptanwendungsfälle der Testumgebung konzentrieren sich auf die Systemapplikation und den Systemtest. Der beschriebene Ansatz ermöglicht eine einheitliche Erstapplikation der Lichtassistenzsysteme für alle Fahrzeuge und deren Derivate und ist unabhängig von den zuvor geschilderten Einflüssen wie Wetter, Mondschein und Jahreszeit. Ein weiterer Vorteil dieses Vorgehens ist die Systemapplikation in einer geschlossenen Umgebung, die es auch ermöglicht, Erstapplikationen der Lichtassistenzsysteme in sehr frühen Entwicklungsphasen vorzunehmen, ohne mit getarnten Erlkönigen auf öffentlichen Straßen fahren zu müssen.


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    Titel :

    Automatisierte Closed-Loop-Tests für Lichtassistenzsysteme


    Beteiligte:

    Erschienen in:

    Erscheinungsdatum :

    2014


    Format / Umfang :

    6 Seiten, 5 Bilder



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




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