Vorgestellt wird die von ZF entwickelte Hinterachskinematik namens Active Kinematics Control (AKC), bei der eine in die Hinterachse integrierte Aktuator-Einheit im Mittelpunkt steht, welche die Achskinematik abhängig von der Fahrsituation elektromechanisch verstellt. Der elektromechanische Aktuator, ist Teil eines kompletten AKC-Baukastens, der aus Mechanikkomponenten sowie der darauf abgestimmten Hardware und Steuerungssoftware besteht. Die Hardware setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen: einem Elektromotor, der dazugehörigen Sensorik, einem elektronischen Steuergerät (Electronic Control Unit, ECU). Zugunsten eines besonders breiten Einsatzspektrums ist das AKC-System in zwei Varianten verfügbar: Es ist entweder zentral oder dual ausgelegt, beim letzteren kann jedes Rad individuell angesteuert werden. In der dualen Variante ersetzt jeweils ein linker und rechter Aktuator die konventionellen, passiven Spurlenker - eine Anordnung, die für aufwendige Mehrlenkerachsen etwa in leistungsstarken Sportwagen prädestiniert ist. Das Fahrdynamikniveau in diesen Fahrzeugen steigt dadurch weiter. Die zentrale Variante benötigt dagegen nur einen einzigen, im Vergleich zur dualen Variante etwas größeren, Aktuator. Diese Variante ist in der Regelung etwas weniger komplex und beeinflusst die ungefederten Massen nicht. Dank der elektronischen Steuerung lässt sich das AKC-System in den aktiven Regelverbund des jeweiligen Pkw integrieren. Dann unterstützt es die Funktionen anderer aktiver Systeme. Beispielsweise arbeiten EPS/ESC und AKC bei der Fahrzeugstabilisierung zusammen. Kommunizieren AKC-System und Antiblockiersystem während des Bremsens auf unterschiedlich griffigen Oberflächen (my-Split), kann der Anhalteweg verkürzt werden. Einparkassistenten bieten sich ebenfalls an, funktional mit AKC vernetzt zu werden.