Bei unverpacktem Trockeneis im Pkw ohne Frischluftzufuhr ist innerhalb weniger Minuten die Entwicklung einer lebensgefährlichen, erstickenden Kohlendioxidatmosphäre zu erwarten. Ein Aufenthalt im Pkw mit unverpacktem Trockeneis ohne Außenluftzufuhr ist zu verhindern. Wenn die Lüftung im Pkw funktionsfähig und auf Außenluftzufuhr (mittlere Stufe) eingestellt ist, wird selbst bei der Beförderung von unverpacktem Trockeneis der Arbeitsplatzgrenzwert von Kohlendioxid unterschritten. Die Beförderungsdauer ist in diesem Fall nicht relevant. Bei einer Beförderung von ordnungsgemäß verpackten Versandstücken mit guter Isolierwirkung werden erheblich kleinere Kohlendioxidkonzentrationen erreicht, sodass der AGW nicht erreicht wird. Folglich liegt eine "gute" oder "ausreichende" Belüftung vor, wenn die Lüftung funktionsfähig und auf Außenluftzufuhr, mittlere Stufe, eingestellt ist. Während der Beförderung können zeitweilige Aufenthalte erfolgen, z. B. aufgrund eines Verkehrsstaus. Wenn die Zündung - und damit einhergehend auch die Lüftung - ausgeschaltet wird, ist die Bildung einer erstickenden Kohlendioxidatmosphäre möglich. Dies kann durch das Zuführen von Frischluft, beispielsweise durch das frühzeitige Öffnen der Fenster, verhindert werden. Werden Versandstücke in einen Pkw geladen und die Fahrt nicht sofort angetreten, muss der Pkw vor Fahrtantritt z. B. durch das öffnen mehrerer Türen für einige Zeit gut belüftet werden. Einige moderne Pkw verfügen über eine Klimaautomatik, die automatisch unter bestimmten Bedingungen von Außenluftzufuhr auf Umluft-Lüftung schaltet, z. B. bei erhöhter Schadstoffkonzentration, beim Einlegen des Rückwärtsgangs und/ oder bei Aktivierung der Scheibenreinigung. In diesem Fall muss die Klimaautomatik vor Antritt der Fahrt deaktiviert werden. Hinsichtlich einer möglichen Erstickungsgefahr durch Trockeneis müssen regelmäßige Unterweisungen erfolgen, um das Gefahrenbewusstsein der Beschäftigten zu schulen und ein sicherheitsgerechtes Verhalten zu fördern. Wird die Beförderung von Versandstücken mit Trockeneis zur Routine, kann das Verantwortungsbewusstsein schwinden, da die Gefahr nicht wahrnehmbar ist. Auch Zeitdruck durch eine hohe Arbeitsbelastung und Stress können sich negativ auf das Gefahrenbewusstsein auswirken. Um dem vorzubeugen, sind regelmäßige Unterweisungen durchzuführen, die das Sicherheits- und Verantwortungsbewusstsein der Beschäftigten fördern.


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    Titel :

    Wie hoch ist die Gefahr von Trockeneis? Mitarbeiter sensibilisieren


    Beteiligte:

    Erschienen in:

    Sicherheitsingenieur ; 45 , 4 ; 26-30


    Erscheinungsdatum :

    2014


    Format / Umfang :

    5 Seiten, Bilder, Tabellen, 3 Quellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




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