In Fahrzeugen gelangen die vom Motor verursachten Schwingungen über die Motorlager und die Karosserie in den Fahrzeuginnenraum und können sich dort als unangenehm empfundener Schall äußern. Als mögliche Gegenmaßnahmen haben sich passive Hydrolager seit vielen Jahren bewährt. Aktuelle Entwicklungen in der Fahrzeugindustrie, wie beispielsweise der Einsatz von Dreizylindermotoren oder das selektive Abschalten von Zylindern, sorgen für Betriebszustände, für die der Einsatz passiver Systeme unzureichend sein kann. Eine vielversprechende Maßnahme, um den Schwingungskomfort und den akustischen Eindruck bei diesen Technologien gezielt zu verbessern, stellt der Einsatz aktiver Motorlager dar. Bei aktiven Lagern werden die Aktoren direkt in die Schnittstelle zwischen den anregenden Aggregaten und der zu beruhigenden Struktur integriert, dadurch kann die Zusatzmasse entfallen. Sie sind insbesondere dann vorzuziehen, wenn auch bei niedrigen Frequenzen eine aktive Schwingungskontrolle stattfinden soll. Basierend auf den Ergebnissen einer Gesamtsystemsimulation mit Matlab wurde ein prototypisches Lager aufgebaut, und in einer Versuchsumgebung implementiert, in der die Ergebnisse der numerischen Simulation validiert werden konnten. Die Lagerung zeichnet sich dadurch aus, dass die Aktorik von einem Großteil der statischen Lasten entkoppelt wird. Hierdurch werden die Anforderungen an die Dimensionierung des Aktors und die für die Ansteuerung erforderliche Leistungselektronik reduziert. Bei den durchgeführten Messungen am Versuchsstand und im Fahrzeug konnte die Technik ihr Potenzial unter Beweis stellen. Hier wurden karosserieseitig Beschleunigungsreduktionen von bis zu 20 dB gemessen.