Robustheit des Verkehrssystems - Steinkohletransporte für den Energiesektor

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Robustheit des Verkehrssystems - Steinkohletransporte für den Energiesektor

Buthe, Bernd / Jakubowski, Peter

Verkehrsinfrastrukturen können durch Naturereignisse oder durch menschliche Einflüsse gestört, beschädigt oder zerstört werden. Aus den möglicherweise gravierenden Auswirkungen solcher Ereignisse ergibt sich die Notwendigkeit, die Robustheit von Verkehrssystemen zu untersuchen. Unter Robustheit wird die Fähigkeit des Systems verstanden, bei zeitlich befristeten und räumlich begrenzten Störungen des normalen Betriebs seine Funktionen unter Minimierung der Kosten aufrecht zu erhalten. Aus einer Analyse der Robustheit ergeben sich Schlussfolgerungen, welche Teile der Verkehrsinfrastruktur zu verstärken sind. Die Autoren erläutern die Problematik am Beispiel einer Verkehrsanalyse für die Steinkohleverstromung in Deutschland. Die Robustheitsanalyse bei den 50 größten deutschen Steinkohlekraftwerken ergibt sechs unterschiedliche Standortklassifikationen. Dabei ist neben der Verkehrsanbindung die im Kraftwerk vorhandene Lagerfläche ein entscheidendes Kriterium. An diesem Punkt entsteht ein Trade-off zwischen Systemsicherheit und Rentabilität. Kann ein Kraftwerk eine Kohlereserve für zwei Monate lagern so wird seine Robustheit als ausreichend eingestuft. Ein Drittel der deutschen Kraftwerke besitzt keine entsprechende Lagerfläche. Neben der Verlässlichkeit der Handelsbeziehungen zu den Lieferländern für Steinkohle sind für eine robuste Versorgung der Kraftwerke mit Brennstoffen primär die Qualität und Vielfalt der Verkehrsanbindung, die Flexibilität der Lieferlogistik und die Lagerkapazitäten am Kraftwerk wichtig.