Es wird der Einsatz von Kunststoffen im Fahrzeugbau aus Sicht der passiven Sicherheit behandelt. Anhand von Beispielen werden die langjährige Erfahrung von Mercedes-Benz mit Kunststoffkarosserien und -teilen sowie deren Beitrag zur integralen Fahrzeugsicherheit dargestellt. Die in den FEM Simulationen wichtigen Materialeigenschaften von Kunststoffen werden in ihrem Verhalten beschrieben, insbesondere auch unter hochdynamischen Belastungen, wie sie im Fahrzeugcrash stattfinden. Zentrale Punkte aus Sicherheitsgesichtspunkten sind die Themen Strukturintegrität und Energieabsorption. Der Unfall ist ein Lastfall, bei dem Bauteile gezielt überlastet und zerstört werden (müssen). Auch nach "Zerstörung" ist es wichtig, dass Strukturkomponenten weiterhin einen Zusammenhalt bilden und ein hohes Maß an Belastbarkeit im Verbund aufweisen. Diese Forderung gilt es im gesamten Temperaturbereich, in dem ein Kraftfahrzeug betrieben wird, sicherzustellen. Wird dieser Umstand frühzeitig bei der Entwicklung berücksichtigt, gibt es aus aktueller Sicht der Fahrzeugsicherheit keinen Grund, der gegen Kunststoffkarosserien, also über die Anwendung im Komponenten- und Modulbereich hinaus, spricht. Vorleistungen müssen allerdings in konzeptioneller Hinsicht für ausreichende Crashperformance von vorn herein akzeptiert werden. Hinsichtlich der frühzeitigen Auslegung und Absicherung solcher Bauweisen sind noch erhebliche Aktivitäten erforderlich, um ein CAE-Tool zu entwickeln, das belastbare Prognosen für die Sicherheitseigenschaften zulässt. Diese Aufgaben sollten sich die OEM's gemeinsam mit den Kunststoffherstellern teilen. Es gilt, Materialmodelle zu entwickeln, die hoch-dynamische Belastungen bzw. Verformungen zuverlässig abbilden können. Ergebnisse aus der Unfallforschung zeigen schließlich das Verhalten von Kunststoffen im Realunfall und die Wirksamkeit des integralen Fahrzeugsicherheitskonzeptes.

    Modern plastics with their high potential for weight reduction have a particular attractiveness for the automotive manufacture. The requirement towards less energy consumption and exhaust emissions will continue to increase. Based on this the probability of plastics used in the car body construction will increase on a large scale. The use of plastics in the vehicle construction is described in this paper from the perspective of passive safety. Based on examples, the long experience of Mercedes-Benz with plastic car bodies and parts is shown. The link towards the integral safety approach of Mercedes Benz is described. Important material characteristics of plastics are describes for the use in FEM simulations, in particular for high dynamic loads like they occur in car crashes. Finally, the behavior of plastics in vehicle crashes and the effectiveness of the integral vehicle safety concept is shown by results from accident research.


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    Titel :

    Integrale Sicherheit bei Mercedes-Benz: Kunststoffe - Erfahrungen und zukünftige Anforderungen


    Beteiligte:
    Schöneburg, R. (Autor:in) / Baumann, K.H. (Autor:in) / Timmel, M. (Autor:in) / Bürkle, H. (Autor:in)


    Erscheinungsdatum :

    2011


    Format / Umfang :

    20 Seiten, 21 Bilder, 9 Quellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Konferenz)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch





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