Sattelzüge werden angesichts ihrer Flexibilität, der guten Rangierbarkeit und der Möglichkeit, Sattelauflieger leicht zu wechseln, immer häufiger im Güterverkehr genutzt. Bei MAN liegen die Stückzahlen von Sattelzugmaschinen mit einem Radstand von 3.6 Metern und solchen mit 3.9 Metern um den Faktor 30 auseinander. Im Beitrag werden die damit verbundenen Herausforderungen bei der Entwicklung der Seitenverkleidung erläutert. Diese ergeben sich durch folgende Punkte: - gleiches Gewicht und Anbindung an den Rahmen trotz verschiedener Größe, - vergleichbare Steifigkeiten, dynamisches Verhalten und Eigenfrequenzen. Außerdem sollte die Gleichteilestrategie eingehalten werden. Bei der Seitenverkleidung handelt es sich rechts um eine feste Baugruppe, während die linke Seitenverkleidung in beiden Fällen klappbar ist. Im Beitrag werden exemplarisch Anforderungen aus den Lastenheften für die Baugruppen vorgestellt, die zeigen, welche Herausforderungen sich bei der Entwicklung ergeben. Dies sind z.B. einseitiges Öffnen und Schließen, eine Schwingungsbelastung bis zu 13 g in X-, Y- und Z-Richtung beim Fahren, Eigenfrequenzen von über 15 H sowie Handlingslasten. Für die Seitenverkleidung der 3,6-Meter-Radstand Fahrzeuge waren die Hauptanforderungen die maximale Steifigkeit und minimaler Bauraum. Bei der Entwicklung wurden verschiedene Herstelltechnologien bewertet und die Risiken identifiziert und bewertet. Man entschied sich für eine zweischalige SMC-Lösung, da hierbei u.a. die Innenschale leistungsfähig ausgelegt werden kann und die Oberfläche der Außenschale nicht beeinträchtigt wird. Im nächsten Schritt war sicherzustellen, dass die Technologie für die 3.9er-Verkleidung eine ähnliche Leistungsfähigkeit erreicht. Hier entschied man sich für das SST-Verfahren (SchaumHarzSandwich-Technologie), das es ermöglicht, sowohl zweischalige Bauteile (Sandwichteile) als auch monolithische Bauteile zu erzeugen. Bei der noch jungen SST-Technologie findet sich nach wie vor Optimierungspotenzial. Insgesamt konnten mit dem SST- und dem SMT-Verfahren Leichtbautechnologien zur Serienreife entwickelt werden, die für den Einsatz bei Nutzfahrzeugen oder Bussen sowie in Kleinserien geeignet sind.
Bauteilentwicklung im Spannungsfeld der 20-fachen Stückzahl
Conflicts in the development of components with quantity factors of 20
2012
14 Seiten, 6 Bilder
(engl. Version S. 159-172)
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
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