Das Fahrrad ist in Deutschland nicht nur ein verbreitetes Beförderungs- und Transportmittel, sondern wird auch vermehrt zur Freizeitgestaltung eingesetzt. Die bestehenden Regelwerke über die Prüfungen von Fahrrädern basieren hauptsächlich auf empirischen Festlegungen, die bereits vor vielen Jahren getroffen wurden und dem heutigen Stand der Technik nicht mehr genügen. Forschungsziel bei diesem Projekt ist deshalb für fahrradherstellende kmU die experimentelle Grundlage für die betriebsfeste Bemessung und Prüfung für Leichtbau-Fahrradrahmen zu entwickeln. Im ersten Schritt wurden Prüfungen gemäß der aktuellen DIN-Normen (Wiegetritt- Prüfung) an den Einrohrrahmen durchgeführt und die auftretenden Belastungsarten denen im Realbetrieb auftretenden gegenübergestellt. Wie erwartet, zeigte die herkömmliche Wiegetritt-Prüfung Mängel im Hinblick auf die Erfassung des gesamten Belastungskollektivs. Mit dieser Erkenntnis wurde im nächsten Schritt der Prüfaufbau um weitere Komponenten ergänzt. Mit einer Bremsvorrichtung wurden die Biegeverformungen an dem Sattel- und dem Unterrohr messtechnisch erfasst. Zusätzlich wurde das Gesamtsystem mit Lenker- und Sattellasten ausgestattet, welche auf einem Schlitten verfahrbar gelagert wurden. Des Weiteren wurde der Schlitten mit einem Aktuator zur Aufbringung einer vertikalen Kraft ausgestattet, welcher die Fahrbahnunregelmäßigkeiten und die Tretbewegung erfasst. Im Endergebnis wurde ein Prüfstand entwickelt, welcher nicht nur die Tretbewegungen, sondern auch Bremsbelastungen, Sattel- und Lenkerlasten erfasst und somit die auftretenden Belastungen an einem Fahrrad im Realfall abbildet. Im letzten Schritt wurden Untersuchungen an bauteilähnlichen Probekörpern (Rohrknoten) mit äquivalenten Belastungen durchgeführt und im Zusammenhang zu ermittelten Ergebnissen an den Rahmen diskutiert.