Heute werden an führenden Hub-Flughäfen alle Transfer-Gepäckstrome durch intelligente Gepäcksteuerungs-Software permanent und on-time verfolgt. Bei kritischen Strömen erfolgt eine eigenständige systemische Entscheidungsfindung zum optimalen Transportpfad vom Inbound- bis zum Outbound-Flug, sofern keine anderen Ströme tangiert werden. Die minimale Umsteigezeit (Minimal Connecting Time: MCT) dient internationalen Hub-Flughäfen als wesentlicher Wettbewerbsfaktor. Weitere Einflüsse auf die Wertschöpfungskette Transfergepäck, die besprochen werden, sind Pünktlichkeit und Schwankungen im Luftverkehrsaufkommen. Für die stetige Optimierung der Passagier- und Gepäcklogistik müssen u.a. Daten aus Flughafensystemen, Daten von Vorstationen, Daten von Ground-Handling-Dienstleistern sowie Daten aus den Airline-Systemen von den jeweiligen Prozesspartnern bereitgestellt, zentral verarbeitet und zur kollaborativen Entscheidungsfindung aufbereitet werden, wie beschrieben wird. Moderne Gepäckflusssteuerungssysteme nutzen auf historischen Daten basierende Laufzeitmodelle und kanalisieren unter Berücksichtigung aktueller Anforderungen und Auslastungen die Gepackströme Gesamtsystem-optimal. Die hierfür erforderliche Dynamik kann heute bereits zu einem großen Teil durch Systemintelligenz abgedeckt werden. Ein in der Praxis bewährtes Optimierungs- und damit Steuerungsziel ist die Maximierung des Zeitfensters zwischen Verladung und Start des Outbound-Fluges, wobei als Startzeit immer die beste verfügbare Prognosezeit verwendet werden muss. Angesichts der zahlreichen, teilweise unvorhersehbaren und sich schnell ändernden Einflussgrößen wird somit in vielen Fällen weiterhin dem Bediener die Möglichkeit gegeben, Systementscheidungen gegebenenfalls zu überstimmen. Eine geeignete komprimierte, in der Regel systemische Datenaufbereitung zur Entscheidungsunterstützung ist dafür unerlässlich.