Sinkende Entwicklungszeiten und die steigende Anzahl an elektronischen Komponenten in modernen Kraftfahrzeugen erfordern eine genaue Betrachtung der von den eingesetzten Komponenten ausgehenden elektromagnetischen Störgrößen. Gegenstand der Arbeit ist die Beschreibung und Modellierung der emittierten leitungsgebundenen Störgrößen mit verschiedenen Methoden in Messung und Simulation. Dazu erfolgt eine Modellierung der einzelnen Teilsysteme, wodurch es ermöglicht wird, das Verhalten der Störquelle im Frequenzbereich abzubilden. Dadurch lassen sich auftretende Störgrößen im System abschätzen und die für eine zielgerichtete Entstörung notwendigen Schritte ableiten. Eine verbreitete Methode zur Unterdrückung leitungsgebundener Störgrößen ist der Einsatz von Filterschaltungen. Sie verhindern, dass die Störungen von der Komponente in das Bordnetz übertragen werden. Die erzielte Einfügedämpfung der Filter ist jedoch stets abhängig von der vorhandenen Impedanz der Störquelle sowie der Impedanz des Versorgungssystems im Fahrzeug. Zur Charakterisierung der Störquelle erfolgt eine Unterteilung in Gleich- und Gegentaktanteile. Dadurch ist es möglich, eine Entscheidung über die dominierende Störgröße im System zu treffen. Weiterhin können die Impedanzen der Gleich- und Gegentaktstörquelle im Messaufbau ermittelt werden. Mit der vorgestellten Methode lässt sich somit die erreichbare Filterdämpfung verschiedener Anordnungen in Abhängigkeit der Eigenschaften der Komponente berechnen, ohne dass eine aufwendige Iteration der Filterelemente notwendig ist. Die Zerlegung in Gleich- und Gegentaktstörungen ist jedoch nur für symmetrische Filteranordnungen anwendbar. Unsymmetrische Filter erzwingen eine Modenwandlung zwischen Gleich- und Gegentaktgrößen, wodurch eine unabhängige Beschreibung der einzelnen Störungen nicht mehr möglich ist. Eine umfassende Störquellenbeschreibung wird durch die vorgestellte Charakterisierung aktiver Quellen in Matrixschreibweise erreicht. Dabei werden durch eine gezielte Belastung der Störquelle die einzelnen Matrixeinträge ermittelt. Als Ergebnis erhält man die Impedanzmatrix der Schaltung und die Störgrößen der Komponente in komplexer Darstellung. Wird das gesamte Komponentensystem, bestehend aus funktionalem Teil der Schaltung, Filter und Netznachbildung in Matrixschreibweise abgebildet, ist eine Berechnung der auftretenden Störgrößen selbst mit unsymmetrischen Filterelementen möglich.


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    Titel :

    Modellierung leitungsgebundener Störgrößen in der Komponenten- und Fahrzeugmessung


    Beteiligte:
    Rebholz, Heinz (Autor:in)


    Erscheinungsdatum :

    2010


    Format / Umfang :

    130 Seiten, Bilder, Tabellen, 63 Quellen



    Medientyp :

    Hochschulschrift


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch