Die im Jahr 1864 erbaute zweigleisige, elektrifizierte Strecke Regensburg - Nürnberg verläuft zwischen Sinzing - Kleinprüfening und Etterzhausen im rechten bzw. westlichen Talhang der Naab. Zwischen km 7,995 bis 8,014 durchfährt sie eine bis ca. 20 m über Schienenoberkante reichende, quer zur Strecke verlaufende Felsrippe. Der als Felstor bezeichnete Tunnel besitzt keine statisch wirksame Auskleidung. Zur Überwachung der Standsicherheit wurden deshalb im Jahr 1993 sechs Mehrfach-Extensometer eingebaut sowie im Jahr 2005 zusätzlich 20 Messspiegel für ein hochauflösendes Nivellement installiert. Aufgrund langsam, aber stetig zunehmender Messwerte, die kurzfristig eine Überschreitung der festgelegten Warn- und Alarmwerte erwarten und somit plastische Verformungen des Felskörpers vermuten ließen, wurde entschieden, die Möglichkeiten einer dauerhaften Wiederherstellung der Betriebssicherheit planerisch untersuchen zu lassen und letztendlich im Frühjahr 2010 auch durchzuführen. Untersucht wurden dazu mehrere Varianten, wie die Sicherung mit Dauerankern, Stahlbetoninnenschale mit Regelprofil sowie die Sicherung durch Ankerung und Galerie. Aus wirtschaftlichen, statischen, naturschutzrechtlichen und konstruktiven Gründen wurde die Sprengung des Tunnels Felstor zur Wiederherstellung der Betriebssicherheit im Bereich des Tunnels gewählt. Die Ausführung erfolgte mithilfe von zwei Schreitbaggern mit montierten Bohrlafetten sowie mehreren handbetriebenen Lafetten an den nicht befahrbaren Stellen. Parallel wurden die bahneigenen Infrastruktureinrichtungen im Tunnelbereich gegen herabfallendes Gestein und Auswirkungen aus der Sprengung gesichert und der Eingang der Höhle mit einer Holzständerkonstruktion gesichert.