Die Elektromobilität rüttelt an den Strukturen der Autoindustrie, die mit mehr als zwei Billionen Dollar Jahresumsatz zu den größten Branchen weltweit zählt. In den letzten Jahren haben Fortschritte im Batteriebau, wachsender Druck der Politik und Umweltvorschriften Elektroautos zu einer Renaissance verholfen, nachdem viele Projekte nach Feldversuchen vor 20 Jahren eingestellt worden waren. Experten gehen davon aus, dass Autos mit Verbrennungsmotoren durch Fahrzeuge mit Elektroantrieb abgelöst werden werden. 2020 sollen bereits 10 % der Autos elektrisch fahren , das wären rund 5 Millionen Fahrzeuge, 2030 sollen es schon 14 Millionen Autos sein. Die meisten großen Hersteller haben allerdings Elektro- und Hybridautos zu lange vernachlässigt, was sich nun aber rächen könnte. Der Übergang zu Elektroautos bedeutet eine Verschiebung beim Produktions-Know-how, weil klassisches Wissen über die Mechanik von Automobilen nicht mehr vonnöten ist, sondern andere Kenntnisse, etwa über elektronische Steuerungen und die Elektrochemie von Batterien gefragt sind. Das schafft ideale Startbedingungen für Quereinsteiger. In der Studie 'eMobilität' wird daher konstatiert, dass etablierte Autohersteller in Wettbewerb zu Start-ups und Neulingen treten werden. Das gilt nicht nur in Deutschland, wo es um Unternehmen wie StreetScooter oder Tesla sowie eRuf geht. Auch in Norwegen, Indien oder China werden Elektroautos mit Know-how aus anderen Branchen gebaut. Allerdings gehen Experten davon aus, dass es für die Startups eng werden könnte, wenn die etablierten Autobauer mit ihrer Marktmacht und Produktionskompetenz auf den Markt kommen.


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    Titel :

    Vorsicht Kolben-Fresser. Elektroautos. Lange haben die Autoriesen den Elektroantrieb als Spielerei abgetan. Doch nun hängen innovative Gründer die etablierter Hersteller mit intelligenten E-Mobilen ab. Denn nie war es für industriefremde Hersteller einfacher, Autos zu bauen


    Beteiligte:
    Rees, Juergen (Autor:in)

    Erschienen in:

    Wirtschaftswoche ; 40 ; 98-103


    Erscheinungsdatum :

    2010


    Format / Umfang :

    6 Seiten, 6 Bilder, 1 Tabelle, 1 Quelle



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch