Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist die Entwicklung von Verfahren zur Analyse und Bewertung des Verkehrszustands von innerstädtischen Hauptverkehrsstraßen. Aufgrund der speziellen Ansprüche und Gegebenheiten, die sich überwiegend aus komplexen Netz- und Nachfrageverhältnissen ableiten, wird die Reisezeit als geeignete Kenngröße identifiziert. Wegen des großen Stichprobenumfangs wird die Verwendung der Fahrzeugwiedererkennung an festen Messquerschnitten (z.B. durch automatische Kennzeichenerfassung) zur Reisezeitmessung als Datenbasis vorgeschlagen. Es wird untersucht, wie die Rohdaten aufzubereiten sind, um für den Verkehrsablauf repräsentative Reisezeiten zu ermitteln. Ausgehend von einer Analyse potentieller Fehlerquellen wird ein Algorithmus zur Filterung der Reisezeitdaten vorgestellt. Das Verfahren FFF (Fahrzeugfolgefilter) analysiert die Reisezeiten aufeinander folgender Einzelfahrzeuge und eliminiert unplausible Werte aufgrund zu großer Zeitunterschiede. FFF wird anhand von Realdaten bewertet und mit Konkurrenzverfahren verglichen. Es kann nachgewiesen werden, dass das Verfahren eine hohe Güte erreicht und aufgrund des geringen Rechenaufwands auch für die Verwendung in Echtzeitsystemen geeignet ist. Kern der Arbeit ist die Entwicklung von Verfahren zur automatischen Störungserkennung. Mit Abnormal-TT (Störungserkennung bei Abweichung von der Normalverteilung) und SeK-TT (Störungserkennung mit Kalman-Filter aus Reisezeiten) werden zwei Verfahren vorgestellt, die aktuelle Reisezeitmesswerte anhand eines Schwellenwertvergleichs bewerten. Während Abnormal-TT die Reisezeiten auf Zugehörigkeit zu Normal- bzw. Lognormalverteilung eines Vergleichszeitraums untersucht, ermittelt SeK-TT einen Vergleichswert mittels Kalman-Filterung. Anhand von Realdaten diverser Testrouten in München weisen beide Verfahren ihre Eignung für die Problemstellung einer schnellen und zuverlässigen Störungserkennung nach. Besonderes Augenmerk wird dabei auch auf die Erkennung des Endes einer Störung bzw. den Beginn der Störungsauflösung gelegt. SeK-TT erzielt im Vergleich der Verfahren jeweils die besten Ergebnisse. Es wird zusammen mit einer Vorgehensweise zur Kalibrierung, die anhand einer Sensitivitätsanalyse bewertet wird, für die Praxisanwendung vorgeschlagen. Falls archivierte Reisezeiten zur Verfügung stehen, können diese historischen Daten mit in die Verfahren aufgenommen werden und zu einer weiteren Verbesserung der Verfahrensergebnisse beitragen.


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    Titel :

    Reisezeitbasierte Verfahren für die Verkehrszustandsanalyse von städtischen Hauptverkehrsstraßen


    Beteiligte:


    Erscheinungsdatum :

    2009


    Format / Umfang :

    161 Seiten, Bilder, Tabellen, Quellen




    Medientyp :

    Hochschulschrift


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch