Die Vermeidung oder Reduktion des Kurvenquietschens erfordert eine Betrachtung aller potenziellen Einflussgrößen, wie der Trassierung, des Fahrwerkskonzepts, des Einflusses aus dem Rad/Schiene-Kontakt und der Radbauart selbst. Als gesichert gilt, dass die Ursache für das Kurvenquietschen in dem Wirkmechanismus einer antiradialen Einstellung des Radsatzes oder Radpaares im Gleisbogen mit Schlupf in Quer- und Längsrichtung zu sehen ist, der auch Stick?Slip Effekt genannt wird. Bei diesem Effekt befindet sich der Rad-Schienenkontakt in einem instationären Zustand, in dem sich ein Wechselspiel zwischen Gleiten und Haften einstellt. Dadurch wird das Rad in seinen Eigenfrequenzen intensiv zu Axialschwingungen angeregt, was zu den unangenehmen hochtonalen Schallereignissen in ein oder mehreren Reintönen führt. Anhand der neuesten innovativen Entwicklungen von GHH-Valdunes wird das Potenzial der Strategien zur geräuscharmen Kurvenfahrt sichtbar. Umweltfreundliche Produkte schaffen die Rahmenbedingungen für einen leisen Verkehr. Die Erfolgskontrolle verschiedener Methoden wurde anhand von Beispielen durch die qualitative und quantitative Bewertung aus Messungen im Labor und im Feldversuch durchgeführt. Eine Minderung der Schallemission durch Kurvenquietschen durch die Konditionierung des Berührpunktes (Rad Schienekontakt) lässt eine Reduzierung von bis 25 dB erwarten. Mit der Strategie des Einsatzes gummigefederter Räder kann eine Reduzierung um ca. 10 bis 15 dB und durch den zusätzlichen Einsatz von Radschallabsorbern eine Minderung von ca. 15 bis 30 dB erreicht werden. Auf einer Abbildung ist die Häufigkeitsminderung des Kurvenquietschens durch Anbau von Schallabsorbern bei einem extrem kleinen Bogenradius von 25 m (bei trockener Fahrbahn) als Beispiel dargestellt. Deutlich sichtbar ist, dass im dargestellten Frequenzbereich durch den Absorber die extrem extrem lauten Quietschgeräusche von über 120 dB(A) ganz verschwinden und die Häufigkeit der Geräusche über 110 dB(A) und 100 dB(A) stark gesenkt wird.