Die begrenzte Kapazität der Flughäfen ist zunehmend Ursache von Verspätungen. Anders als wetterbedingte Ursachen können diese Kapazitätsprobleme analysiert und prognostiziert werden. Die vorgestellte Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen der Kapazitätsauslastung der Start- und Landebahnen und den auftretenden Verzögerungen. Zu den Einflussfaktoren gehören die Anzahl der zur Abfertigung verfügbaren Flugzeugpositionen, die sicherheitskritischen Abstände (Wirbelschleppen) zwischen den Flugzeugen bei Start und Landung, Anzahl und Ausrichtung der verfügbaren Landebahnen, organisatorische Abläufe bei der Abfertigung oder die Mischung unterschiedlicher Flugzeuggrößen und -typen. Eine Staffelungsmatrix zeigt, dass die vorgeschriebenen Staffelungsabstände von den Flugzeugklassen abhängen, was zur Folge hat, dass bestimmte Anordnungen der Flugzeugklassen die verfügbare Kapazität besser auslasten als andere (Wirbelschleppenklassenmix). Für eine Prognose der Gesamtstaffelung und der zu erwartenden Verzögerungen können historische Daten herangezogen und mit den geplanten Bewegungszahlen und Gewichtsklassen in Relation zu bringen. Entsprechende Berechnungsformeln berücksichtigen die Zusammensetzung des für den jeweiligen Flughafen typischen Luftverkehrs. Das vorgestellte Modell zeigt bereits bei der Planung Kapazitätsengpässe auf, die sich durch geeignete Änderungen in der Flugplanstruktur eventuell vermeiden lassen. Da es auf einer einfachen Datenstruktur mit wenigen Eingangsgrößen basiert, verursacht es nur geringen Rechenaufwand und eignet sich daher auch für umfangreiche Planungs- und Prognosesysteme zur Optimierungssteuerung in Flughäfen. Zusammenfassend wird festgestellt, dass mittels Berücksichtigung nicht nur der reinen Bewegungszahlen, sondern auch der Reihenfolge der Flugzeuggrößen im Start- und Landeablauf eine bessere Kapazitätsauslastung möglich ist.