Zur Zeit verändert sich der Schwerpunkt in Nutzfahrzeugen eingesetzter Fahrerassistenzsysteme von reinen Komfortsystemen hin zu Sicherheitssystemen. Durch Initiativen der gesetzgebenden Institutionen in verschiedenen Teilen der Welt werden dabei momentan vor allem Systeme zur Unfallvermeidung und -folgenminderung entwickelt bzw. neu in den Markt eingeführt. Durch unterschiedliche Anforderungen in den verschiedenen Märkten unterscheiden sich jedoch diese Systeme in ihrer Konzeption und ihrem Aufbau. WABCO hat ein Konzept zur autonomen Bremsung in kollisionskritischen Situationen entwickelt, durch das eine Vermeidung oder Folgenminderung eines drohenden Unfalls möglich ist. Die Algorithmen dieser Funktion sind in einer plattformunabhängigen Software-Bibliothek umgesetzt. Damit ist es möglich, für unterschiedliche Märkte konzipierte Systemvarianten zu realisieren. Diese Systemvarianten unterscheiden sich hauptsächlich in der Art, wie eine Verzögerungsanforderung eines Notbremssystems vom Bremssystem umgesetzt wird und wie die Algorithmen in die Elektronikarchitektur des jeweiligen Fahrzeugs integriert sind. In Europa ist hier ein Trend zur Integration in zentralen Fahrzeugrechnern erkennbar, während dies in den USA zur Zeit so nicht der Fall ist. Durch die dort vorherrschende Baukastenmentalität müssen Fahrerassistenzsysteme, die für den US-Markt konzipiert werden, eine Reihe von Eigenschaften mitbringen, die sie dazu befähigen, stand-alone lauffähig zu sein. Dies betrifft neben der ECU die Bereitstellung von Sensorsignalen ebenso wie die Ausgabe von Informationen an den Fahrer jeweils durch eigene Komponenten. Außerdem sollte eine in Europa nicht vorstellbare Nachrüstung solcher Systeme in den USA möglich sein und das Zusammenspiel mit Fahrzeugkomponenten wechselnder Anbieter im gleichen Fahrzeug die Performance nicht negativ beeinflussen. Mit OnGuard hat WABCO in den USA ein System in den Markt eingeführt, das diesen Anforderungen gerecht wird. Gleichzeitig entwickelt WABCO mit AEB ein System, das durch die Fusion von Daten einer Frontkamera und eines Abstandssensors auch auf (bei Detektionsbeginn schon) stehende Hindernisse bremsen kann. Beide Systeme setzen dazu dieselbe Bibliothek auf unterschiedlichen Hardwareplattformen ein.