Der Trend zum Einsatz von hochfesten (HSS) und ultra hochfesten Stählen (UHSS) sowie die Entwicklung von space-frame und profilintensiven Strukturen im Karosseriebau erfordert neue Fertigungskonzepte. Diese Entwicklungen stellen vor allem für die Fügetechniken eine Herausforderung dar, insbesondere steht vermehrt die Forderung des Fügens bei einseitiger Zugänglichkeit und gleichzeitig nach wärmearmen Verfahren. Das Hochgeschwindigkeitsfügen (HSJ) ist dabei eine vielversprechende Alternative zu vor handenen Fügeverfahren und eröffnet neue Möglichkeiten. Das HSJ basiert auf der Direktmontagetechnik, welche bereits seit Jahrzehnten in der Bauindustrie etabliert und anerkannt ist. Die großen Vorteile dieses Verfahrens sind die geringen Prozesszeiten von einigen Millisekunden, das Fügen bei einseitiger Zugänglichkeit und die große Bandbreite der Werkstoffe die miteinander gefügt werden können. In umfangreichen Untersuchungen sind sowohl Blech-Blech-Verbindungen als auch Blech-Profil-Verbindungen aus Stahl, Aluminium und als Mischverbindungen qualifiziert worden. Als Fügeelemente wurden dabei nagelähnliche Setzelemente verwendet, die standardmäßig im Bauwesen eingesetzt werden. Die Untersuchungen belegen, dass die Verbindungen, die mittels HSJ erzeugt werden, durch Form- und Kraftschluss gekennzeichnet sind. Die Verbindungseigenschaften werden dabei von der Ausprägung des Durchzuges bestimmt, der sich beim Setzen bildet. Die Durchzugsbildung wird wiederum von der Setzenergie und der Trägheit der einzelnen Fügesystemteile beeinflusst. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Untersuchungen und wird damit den Stand der Technik ergänzen.