Das Management der Geräuschemission von Bahnanlagen erfordert Modelle zur Kontrolle und Steuerung des Bahnlärms. Diese Steuerungsmodelle dienen dazu, für die Wageneigentümer und EVUs wirtschaftliche Anreize für die Verwendung von lärmarmen Wagenmaterial zu schaffen und dem Infrastrukturbetreiber ein Instrument in die Hand zu geben, um die Geräuschemission des auf seinen Schienenstrecken verkehrenden Rollmaterials durch ökonomische Instrumente zu beeinflussen. Die wichtigsten Modellvarianten werden skizziert und bewertet. Die Betreiber der Bahninfrastruktur werden künftig nicht nur vermehrt sicherheitsrelevante Daten der auf ihrem Streckennetz verkehrenden Schienenfahrzeuge erfassen, sondern auch Informationen über die tatsächliche Geräuschemission der Wagen und Züge. Diese Informationen können in der Folge dazu verwendet werden, ein verursachergerechtes Infrastrukturbenützungsentgelt (IBE) einzuheben. Das BMVIT hat im Rahmen der Forschungsinitiative Innovatives System Bahn (ISB) die vorgestellte Entwicklung der notwendigen Methoden zur permanenten, automatischen Überwachung der Geräuschemission von Schienenfahrzeugen im Regelbetrieb gefördert. Es wurde ein entsprechendes Verrechnungsmodell entwickelt, wobei Hauptaugenmerk auf die Anforderungen einer möglichst einfachen Umsetzung in der Praxis gelegt wurde. Vorgeschlagen wird daher ein Stufenmodell, bei dem im ersten Schritt die Verrechnung der Geräuschemission basierend auf den Schallpegeln der Fahrzeugzulassung erfolgt. Später sollen die im Betrieb durch ein Geräusch-Monitoring-System tatsächlich gemessenen Emissionen als Verrechnungsbasis dienen. In der Folge wurde von der psiA-Consult GmbH für die ÖBB Infrastruktur BauAG das Messsystem acramos entwickelt, welches die Geräusch- und Erschütterungsemission von Schienenfahrzeugen des Regelbetriebs automatisch und fahrzeugselektiv erfasst. Das System acramos erfasst gemeinsam mit dem Vorbeifahrtpegel und den Erschütterungen das Achsmuster des Zuges und kann damit nicht nur die Emissionen jeder einzelnen Achse ermitteln, sondern es können auch die gemessenen Vorbeifahrtpegel automatisch vordefinierten Zugkategorien (z.B. S-Bahn, Doppelstock-Wendezug, Reisezug, Güterzug, Lokbaureihe) zugeordnet werden. Das Monitoring-System ist seit Juli 2006 an der Nordbahn bei Deutsch Wagram nördlich von Wien in Betrieb und hat in der Zwischenzeit schon sehr aufschlussreiche Informationen und Daten geliefert.


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    Titel :

    Strategien zur Beeinflussung der Geräuschemission von Schienenfahrzeugen


    Beteiligte:


    Erscheinungsdatum :

    2007


    Format / Umfang :

    12 Seiten, 6 Bilder, 1 Tabelle, 5 Quellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Konferenz)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch