Die Firma Wavegen, eine Voith-Siemens-Tochtergesellschaft, ist weltweit führend in der Energiegewinnung aus Wellen. Mit einem extrem simpel wirkenden System können 50 (kW) pro Meter Welle gewonnen werden. Ein Wellenbrecher in Form einer glatten Mauer greift von der Küste aus ins anbrandende Wasser. Die Wellen drücken dabei das Wasser unter das Bauwerk und schieben Luft vor sich her durch die Turbinen. Gegen die Möglichkeit, das Wasser direkt zum Antrieb der Turbinen zu nutzen, statt es die Luft in das Werk drücken zu lassen, sprechen zwei Argumente: Zum einen sind Turbinen mit Wasserantrieb nicht so effizient. Zum anderen sind sie problematisch, weil sie sich ständig unter Wasser befinden und deshalb die Instandhaltung schwierig ist. Seit sechs Jahren arbeitet ein solches Turbinengeneratorsystem an der schottischen Küste, und die Konstruktion ist inzwischen serienreif. Derzeit wird eine Wellen brechende Station im Baskenland installiert. Ab dem Winter 2008/2009 sollen 250 Haushalte mit fast 300 kW beliefert werden. Eine andere Anlage läuft in Tahiti zur Stromerzeugung, aber auch zum Schutz der dahinterliegenden Lagune. Solche Wellenbrecherkraftwerke sind lokale Lösungen für den Elektrizitätsbedarf, beispielsweise bei kleinen polynesischen Inseln. Der Preis hängt vom Ort ab und von der Kraft der Welle und liegt bei etwa 10 Cent/kWh bis 15 Cent/kWh. Drei Millionen EUR kostet das 500-kW-Kraftwerk in Schottland. Wavegen mit Sitz im schottischen Inverness bietet Kraftwerke von 20 kW, 100 kW und 250 kW an, je nach Szenerie der Küste. Zur Erzeugung von 1 MW Energie werden dabei 250 m Küste benötigt. Auf längere Sicht will sich Wavegen auch mit Off-Shore-Versionen der Wellen-Kraftwerke beschäftigen.