17 Unternehmen aus dem In- und Ausland bieten für die deutschen Standorte, die EADS und Airbus in zwei Pakten im Rahmen des Sparprogramms Power8 verkaufen wollen. Das wird die deutsche Luftfahrtindustrie von Grund auf verändern. Airbus und die Werke brauchen keine neue Organisation, Die Käufer müssen Investitionen von bis zu 1 Millairden Euro sowie ein Umsatzwachstum von 40 % und mehr verdauen und Deutschland bekommt den ersten Zulieferer, der in der neuen Welt der Luftfahrt mithalten kann. Alle Bieter gehen davon aus, dass dies der Einstieg in eine Zukunftsbranche mit überdurchschnittlichem und fast sicherem Wachstum ist. Das erste der beiden zum Verkauf stehenden Werkspakete besteht aus dem Werk Augsburg, das im Wesentlichen Airbus-Teile herstellt und den niedersächsischen Werken Nordenham und Varel, die Teile des Rumpfs bauen. Da zweite Paket ist die Fabrik in Laupheim, die Inneneinrichtungen herstellt. Die Entscheidung, mit wem Airbus als bevorzugtem Bieter verhandelt, wird noch eine Weile dauern, vor allem die Ausschreibung in Deutschland sorgt für eine Verzögerung. Es bieten Spirit aus den USA, der beste Kandidat, dürfte jedoch als Amerikaner nur Chancen in einem Konsortium haben. Voith hat die besten Chancen, kennt aber die Branche nicht und braucht vermutlich einen Finanzinvestor. Chancen mit Finanzpartnern haben die DHB Technology, die ebenso wie die beiden erstgenannten für Augsburg, Nordenham und Varel bieten. Diehl, EDAG, Kaefer und Keiper Recaro sowie Dubai Aerospace Enterprise bieten für Laupheim, dürften Chancen nur mit oder als Finanzpartner haben, während der französische Technologiekonzern Zodiac vermutlich auf politischen Widerstand stoßen wird. Über die ersten Jahre wird Airbus seinen Ex-Töchtern mit einer Liefergarantie hinweghelfen. Alle Werke müssen aber eine eigene Verwaltung aufbauen, ein Effizienzprogramm starten und die Beschäftigten überzeugen. Die Käufer müssen sich umstellen, bekommen sie doch erheblich mehr Umsatz und Mitarbeiter hinzu. Auch Airbus wird durch den Werksverkauf verändert. Die Konkurrenz bei den Zulieferern wird für bessere Qualität, mehr Innovationen und niedrigere Preise sorgen. Andererseits können auch die Zulieferer sich aussuchen, an wen sie liefern.
Zum Erfolg verdammt. Airbus
Wirtschaftswoche ; 41 ; 66-73
2007
6 Seiten, 1 Bild
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Deutsch
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