Problemorientierte NVH-Abstimmung des Antriebsstrangs bei leichten Nutzfahrzeugen

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Problemorientierte NVH-Abstimmung des Antriebsstrangs bei leichten Nutzfahrzeugen

Reitz, Andreas

Aufgrund der großen Variantenvielfalt spielt bei leichten Nutzfahrzeugen die problemorientierte Systemabstimmung eine wichtige Rolle. Anhand eines speziellen Geräuschphänomens (Anfahrdröhnen) wurden Methoden zur NVH Abstimmung des Antriebstrangs vorgestellt. Mit Hilfe von Qualitätsdaten aus der Produktion konnte das Problem in der Vorserie bereits frühzeitig identifiziert werden. Durch den Einsatz von Transfer-Pfad Analysen war es möglich, die Anbindungspunkte der Hinterachse als Hauptübertragungspfad zu ermitteln. Für weitere Systemuntersuchungen stehen bei Ford CAE Fahrzeugmodelle zur Verfügung, in denen die modalen Eigenschaften von Karosserie, Antriebsstrang und Fahrwerk abgebildet sind. Im Falle des Anfahrdröhnens lieferte die Modal Participation Analyse eine Nickmode der Hinterachse bei etwa 33 Hz als verantwortliche Resonanz für die ausgeprägte Übertragung der 2. Motorordnung im unteren Drehzahlbereich. Eine Betriebsschwingformanalyse bezüglich der Drehschwingungen im Antriebstrangs war für das Verständnis der Anregungsmechanismen hilfreich und lieferte somit wichtige Grundlagen für die gezielte Entwicklung geeigneter Abhilfemaßnahmen. Bei der Auswahl von Abstimmungsmaßnahmen ist häufig eine spezielle Strategie erforderlich, die neben den NVH Eigenschaften der zahlreichen Modellvarianten (bezüglich Separation von Moden, Isolation von Schwingungen etc.) auch den Wert der Maßnahme für den zu bedienenden Markt berücksichtigt. Daher wurden anhand von Fahrzeugmessungen mehrere Lösungen diskutiert. Letztendlich wurde dargestellt, wie anhand von Qualitätsdaten aus der Produktion die Eignung von Abhilfemaßnahmen kontrolliert wird, damit der Ford Transit die Erwartungen der Kunden trifft.