Der Beitrag gibt einen Überblick über die theoretischen Grundlagen und die Anwendung von Methoden der 'Digital Enterprise Technology' (DET) für den Entwurf und die Fertigung in der Raumfahrtindustrie. DET bildet den Rahmen für eine verteilte und kollaborative Produktentwicklung bzw. Fertigung im globalen Maßstab. Am Beispiel der Raumfahrtindustrie wird aufgezeigt, wie sich DET für die Umsetzung von Entwürfen, der Prozessplanung, der Simulation virtueller Fabriken, der Lasermesstechnik und dem Management von Produktdaten verwenden lässt. Die Anwendung von Methoden der DET hilft Risiken zu vermindern, Entwicklungszyklen zu verkürzen und trägt zur Senkung der Lebenszykluskosten bei. Eine generalisierte Darstellung der Arbeitsabläufe bei Anwendung der DET-Methodik im Hinblick auf die Raumfahrtindustrie wird vorgestellt. Grundlage hierfür ist das Konzept des 'Aggregate Product Model' (APM) welches auf der Identifikation und Analyse der für die Fertigungsplanung relevanten Schlüsselattribute des jeweiligen Produktes beruht. Hierbei wird zwischen Structure-Based-, Feature-Based- und Tolerance-Enriched-APM unterschieden, wobei Tolerance-Enriched den höchsten Detaillierungsgrad der Produktmodelle aufweist. Im weiteren werden die Themenkreise Fertigungsplanung und Terminierung sowie Fabriksimulation erörtert. Abschließend wird die Anwendung sequenzieller, multilateraler Laser-Messverfahren, die speziell für große Geometrien geeignet sind, diskutiert. Der Beitrag schließt mit dem Fazit, dass durch die Kombination der Toleranzanalyse mit 3D-Montagemodellen und Lasermessverfahren der Entwurf und die Fertigung von Raumfahrtkomponenten vereinfacht werden, da die Wahrscheinlichkeit von Fehlern bzw. die Notwendigkeit von Nachbesserungen wesentlich vermindert wird.