Der Artikel informiert über den indischen Gassektor. Dessen weitere Erschließung hängt von vielen Faktoren ab, hauptsächlich von dem Ausbau der Pipeline-Infrastruktur, der Erschließung von Gasfeldern, den Importen, der Errichtung von LNG-Terminals (liquefied natural gas, Flüssigerdgas) und den Gaspreisen. In diesem Teil der Artikelserie wird auf Angebot und Nachfrage von Gas in Indien eingegangen. Der Verbrauch von Erdgas im Land ist viel stärker als bei anderen Brennstoffen gestiegen. 2004 betrug der Gas-Anteil am Gesamtenergieverbrauch 5,8 %. 2003 wurden 2,77 bcfd Gas verbraucht, 2005 werden es 3,321 bcfd sein. Für 2015 wird der Verbrauch auf 6,8 bcfd geschätzt. In Indien betrugen die sicheren Gasreserven 20 tcf, weitere 10 tcf wurden im KG-Becken (Tripura und Andhra Pradesh) gefunden. Man schätzt, dass im KG-Becken noch weitere 20 tcf gefunden werden können. 60 % des Erdgases ist assoziiert. Einige wichtige geplante Pipelines werden vorgestellt: Bangladesh-Indien (1350 km, 1 bcfd), Iran-Indien, Turkemnistan-Afghanistan-Pakistan (1600 km) und Myanmar-Indien. Die Projekte sind zum Teil noch sehr unsicher. Bisher gibt es in Indien nur eine Pipeline, die Hazira-Bijaipur-Jagdishpur-Pipeline, 2300 km lang. Sie transportiert aus dem Offshore-Becken Bombay High und hat eine Kapazität von 1,18 bcfd. Das Gas wird in der Düngemittelindustrie und Energieerzeugung im Norden Indiens eingesetzt. Bisher werden 42,3 % des Erdgases in der Stromerzeugung und 23,4 % in der Industrie eingesetzt. Zum Schluss wird der geplante Ausbau der Gasverteilungsinfrastruktur vorgestellt. Bis Juni 2006 soll eine Machbarkeitsstudie für ein 8000 km langes Pipeline-Verteilungsnetz in Indien erstellt werden. Dieses wird 4,4 Mrd USD kosten. Weitere, kleinere Projekte mit Pipelines etwa zur Verbindung mit LNG-Terminals kurz vorgestellt.