Umweltaspekte rund um den Reifen

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Umweltaspekte rund um den Reifen

Stenschke, Reiner / Rauterberg Wulff, Annette / Willing, Eckhard

Die EU-Richtlinie zur Begrenzung der Abrollgeräusche von Reifen ist zwar seit 04.08.2003 für die Genehmigung von neuen Reifentypen verbindlich, allerdings sind die Grenzwerte zu hoch, um eine Verbesserung des Standes der Technik zu erzwingen. Das Umweltbundesamt schlägt daher vor, die Grenzwerte deutlich zu senken. Bezogen auf die in der Richtlinie angegebenen Grenzwerte liegen die vorgeschlagenen Senkungen bei 1 bis 5 dB(A) bei Pkw-Reifen und bei 5 bis 6 dB(A) bei Nutzfahrzeugen. Darüber hinaus wird vorgeschlagen, schnellstmöglich auch anspruchsvolle Grenzwerte für den Rollwiderstand einzuführen. Zur besseren Information der Verbraucher sollten alle Reifen mit den Typprüfwerten für Abrollgeräusch und Rollwiderstand gekennzeichnet werden. Runderneuerte Reifen sollten ebenso von der Reifenrichtlinie mit abgedeckt werden. Reifenabrieb trägt erheblich zur Feinstaubbelastung in Städten bei. Der Vergleich der Emissionen aus Reifenabrieb und Dieselruß zeigt, dass Reifenabrieb eine PM 10-Quelle mit wachsender Bedeutung ist. Der PAK-Gehalt in den für die Reifenherstellung verwendeten Extenderöle wird wegen seiner Einstufung als krebserregend in einer separaten EU-Richtlinie begrenzt werden, deren Veröffentlichung in der zweiten Jahreshälfte 2005 erwartet wird. Durch die Festlegung einer geeigneten Testmethode lässt sich die Einhaltung der Grenzwerte auch am Reifen selbst überprüfen. Bei der Altreifenverwertung sind erhebliche Defizite vorhanden, die durch erhöhte Rücknahmegebühren bzw. zusätzliche Verwertungsgebühren sowie durch die Förderung des Einsatzes von Gummigranulat im Asphalt und von Gummimehl im Bitumen verringert werden könnte.