(Fortsetzung aus Heft 43(2005)7/8, S. 191-194) Im ersten Teil des Artikels wurden Funktion und Historie des Einbaus von Unfalldatenspeichern (UDS) beschrieben. Die Autoren betreuen seit 1995 den Fuhrpark einer größeren Autovermietung (ca. 1000 Fahrzeuge) bezüglich deren Unfälle, wobei schwerpunktmäßig die Klärung von vorsätzlich herbeigeführten Unfällen im Vordergrund steht. Die Fahrzeugflotte besteht fast ausschließlich aus Kleintransportern mit einem zulässigen Gesamtgewicht bis 3,5t, die nahezu vollständig mit UDS ausgerüstet sind. Die Autovermietung möchte nicht namentlich genannt werden, da sich gezeigt hat, dass es durch die Fahrdaten aus den UDS, ohne dass die Kunden um dessen Einsatz wussten, in der Regel möglich war, den Mietern nach absichtlich herbeigeführten Kollisionen eben dieses nachzuweisen. Der UDS stellt in dem betreffenden Fuhrpark lediglich ein Mittel dar, die Angaben der Beteiligten zum Schadenhergang zu prüfen. Es werden vier verschiedene Ereignisse vorgestellt, bei denen der konkrete Nachweis einer absichtlichen Herbeiführung erbracht werden konnte. Die dargestellten Fälle haben fast alle mit einem Geständnis der Beteiligten geendet, so dass die absichtliche Herbeiführung nicht nur aus technischer Sicht hinrechend sicher nachgewiesen ist. Dass die aufgezeichneten Fälle zum Teil relativ alt sind, ist dadurch begründet, dass hier nur solche Schadenfälle dargestellt sind, die sowohl zivil- als auch strafrechtlich abgeschlossen sind. Die als Beispiele angeführten Schadenfälle zeigen, dass UDS in besonderem Maße geeignet sind, betrügerische Verkehrsunfälle aufzudecken und somit die ungerechtfertigt geforderten Versicherungsleistungen einzusparen. Die Rekonstruktion von normalen Schadenfällen ist aber in gleichem Maße möglich, so dass es jährlich zu rund 50 Erreignissen aus den insgesamt ca. 1200 Schadenfällen kommt, bei denen erst anhand der UDS-Daten den Mietern kein unredliches, sondern im Gegenteil korrektes Fahrverhalten nachgewiesen werden kann, so dass die ursprüngliche Einschätzung der Polizei vor Ort revidiert werden musste und die Autovermietung ihre berechtigten Schadenersatzforderungen wider erstem Erwarten befriedigt bekam. Die Erkenntnisse zum vorkollisionären Fahrverhalten eröffnen neue Möglichkeiten in der Konstruktion und Auslegung aktiver Fahrzeugsicherheitssysteme. In diesem Zusammenhang wird auf Fahrerassistenzsysteme hingewiesen, denen in Zukunft durch brake- and steer-by-wire-Systemen völlig neue Möglichkeiten eröffnet werden. Abschließend wird noch auf die Entwicklung im Bereich der Fahrzeugpositionierung über Satelliten hingewiesen, die bereits heute die Möglichkeit eröffnet, konkrete Fahrwege eines Fahrzeugs nachvollziehen zu können.


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    Titel :

    Unfallursachenermittlung und Kostenreduktion durch den Einsatz von Unfalldatenspeichern bei Kleintransportern - mit Fallbeispielen. Teil 2


    Weitere Titelangaben:

    Accident causation determining and cost reduction by means of accident data memories in small transporters - with examples. Part 2


    Beteiligte:
    Weyde, Michael (Autor:in) / Baumruck, Jörg (Autor:in)

    Erschienen in:

    Erscheinungsdatum :

    2005


    Format / Umfang :

    10 Seiten, 11 Bilder



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch