Teillackierungen können auch bei alten Lacken angewandt werden. Mit der entsprechenden Erfahrung lässt sich ein neu angemischter Lack durch kleine Änderungen an der Rezeptur auch einem durch Witterungseinflüsse veränderten Altlack anpassen, und die entsprechende Arbeitstechnik stellt sicher, dass praktisch kein Übergang zu sehen oder spüren ist. Problematisch wird es nur, wenn es sich bei dem Altlack beispielsweise um Thermoplast- oder Nitrolack handelt. Die unterschiedlichen physikalischen und chemischen Eigenschaften im Vergleich zu modernen wasserlöslichen Lacken und Zwei-Komponenten-Acryllacken sprechen gegen eine Teillackierung. Am Beispiel eines zwanzig Jahre alten Triumpf GT6 wird die Vorgehensweise einer Teillackierung mit den verschiedenen Spachtel-, Grundierungs-, Schleif- und Lackierungsvorgängen ausführlich beschrieben. Die zwangsläufige Ausdehnung des Arbeitsbereiches bei den vielfältigen Schleifarbeiten ist durchaus gewollt, denn es ist eine der Voraussetzungen dafür, dass der Übergang zwischen dem alten lack und der beilackierten Fläche letztlich unsichtbar wird. Im Anwendungsbeispiel hatte das eingesetzte Reparaturblech nur etwa die Größe einer Handfläche, die im Endeffekt geschliffene und später lackierte Fläche entsprach aber fast dem halben Kotflügel. Der eigentliche Farbauftrag ist vor allem eine Erfahrungssache. Der mehrschichtige Aufbau erfolgt mit zunächst verdünntem Lack, wobei der Verdünneranteil ständig verringert wird bis zur Endlackierung mit unverdünntem Lack. Dabei müssen zwischenzeitlich Trockenzeiten eingehalten werden, in denen ein Infrarottrockner eingesetzt wird. Danach erfolgt eine abschließende Bearbeitung mit Schleifpolituren, die letztlich für den Hochglanz sorgen. Der Preis liegt mit 300 bis 400 Euro natürlich deutlich unter den Kosten einer Ganzlackierung.