Der Lastwagen und sein Fussabdruck. Empa an EU-Projekt für Kostenwahrheit im Verkehr beteiligt

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Der Lastwagen und sein Fussabdruck. Empa an EU-Projekt für Kostenwahrheit im Verkehr beteiligt

Kündig, Matthias

Die EU will den wachsenden Güterverkehr langfristig von der Straße auf die Schiene verlagern. Das Forschungsprojekt EUREKA Logchain Footprint soll wissenschaftliche Grundlagen für eine Schwerverkehrsabgabe nach Schweizer Vorbild liefern. Unter Leitung der Empa wird in der Schweiz eine Meßstation gebaut, die den 'Umwelt-Fußabdruck' von Lastwagen und Autobussen mißt. Dieser gibt Aufschluß darüber, wie stark ein Fahrzeug die Fahrbahn belastet. Die Station bei Lenzburg beschränkt sich jedoch auf den Schwerverkehr. Gemessen werden dynamische Last, Bodenvibrationen, Lärm, aber auch Verformungen, Feuchtigkeit und Temperatur in verschiedenen Schichten des Straßenbelags. Dabei gelangt modernste Messtechnik zum Einsatz, unter anderem zwei neue Sensorsysteme. Der von der Firma Kistler bereits entwickelte SIM-Sensor mißt die Reifendruckverteilung auf dem Belag. Zusätzlich entwickelt die Empa einen neuartigen Sensor nach magnetostriktivem Prinzip, der Verformungen in der Tiefe des Belags feststellt. Ein weiteres Ziel besteht darin, die gemessenen Daten mit Hilfe von Computersimulation auszuwerten und Modelle zur Voraussage der Umweltbelastung verschiedenster Fahrzeuge zu entwickeln. Bis zum Jahr 2010 wird in Europa mit einer Zunahme des Güterverkehrs um 30 Prozent gerechnet. Um den Verkehrsfluss auf der Straße gewährleisten zu können, soll der auf der Schienezu transportierende Anteil von Gütern erhöht werden. In der EU liegt er heute bei lediglich 15 Prozent. Die Schweiz spielt seit bald 20 Jahren eine Vorreiterrolle und erhebt mit der LSVA seit 2001 als erstes Land der Welt eine flächendeckende Abgabe auf den motorisierten Güterverkehr.