Verfahren zur Bewertung der Verkehrssicherheit von Fahrerassistenzsystemen durch objektive Erfassung von Fahrfehlerrisiken

Sie sind hier: Homepage > Suche

Verfahren zur Bewertung der Verkehrssicherheit von Fahrerassistenzsystemen durch objektive Erfassung von Fahrfehlerrisiken

Nirschl, Günther / Böttcher, S. / Schlag, B. / Weller, G.

Im Rahmen des Forschungsprogramms INVENT wurde ein objektives Verfahren zur Bewertung der Verkehrssicherheit von Fahrerinformations- und Fahrerassistenzsystemen (FISFAS) entwickelt. Dabei wird das Zustandekommen von Fahrfehlern bzw. deren Vermeidung durch das Zusammenwirken von FISFAS-Merkmalen, situativen Kontext und psychologischen Verhaltenshintergründen begründet. Es wird angenommen, dass FISFAS den Charakter der Fahraufgabe verändern. Die Veränderung der Fahraufgabe wirkt sich je nach individuellen Moderatorvariablen und abhängig von der jeweiligen Situation, auf die psychologischen Verhaltenshintergründe aus. Diese Veränderungen resultieren ihrerseits in einer messbaren Veränderung bzgl. einzelner Fahrer- und Fahrverhaltensdaten. Überschreiten diese Veränderungen einen definierten Grenzwert, wird dies als Fehler gewertet. Das Grundprinzip des entwickelten Verfahrens besteht darin, die Menge der bei der Bewertung von FISFAS in Betracht zu ziehenden und messbaren Fahrfehler mit den zugehörigen Situationen in denen diese auftreten können, zu definieren und deren Erhebung und Auswertung zu spezifizieren. Kernstück ist eine Fahrfehlerbasis, in der alle im Rahmen des Bewerbungsverfahrens in Betracht zu ziehenden Fahrfehler abgelegt sind, die nach Fahraufgaben klassifiziert sind. Den Fahrfehlern sind Situationen zugeordnet. Durch Spezifikation des situativen Kontexts werden aus den bzgl. der Fahrfehler möglichen, die für die anvisierte Bewertung relevante Situationen ausgewählt. Daraus ergibt sich die Spezifische Fahrfehlerliste, die diejenigen Fahrfehler umfasst, deren Auftreten durch Tests im Simulator oder im realen Verkehr zu überprüfen ist. Die Überprüfung des Verfahren zeigt, dass es eine objektive standardisierte Vorgehensweise bei der Beurteilung der Auswirkungen von FISFAS auf die Verkehrssicherheit unterstützt.