China ist in steigendem Maße von Rohölimporten abhängig. 2004 wurden 40 % mehr als 2003 importiert. Die Produktion im Land stieg von 2002 bis 2003 um 4,4 %. Derzeit importiert China 50 % seines Rohölbedarfs. 80 % der Importe gelangen per Schiff durch die Straße von Malacca in das Land. Diese ist daher politisch und wirtschaftlich sehr wichtig für China. Die Sicherheit dort ist durch Piraten, Terrorgruppen und Schiffskollisionen gefährdet. Bereits einige Tage unterbrochene Öllieferungen würden Chinas Versorgung stark gefährden. China benötigt viele neue Pipelines für eine verbesserte Sicherheit bei der Ölversorgung. Derzeit wird die Rohölpipeline von Kasachstan nach China gebaut (1000 km Länge). Die erste Bauphase (700 Mio USD) soll 2005 beendet werden, Phase 2 bis 2011. Mit der Pipeline sollen 10 Mio t/y transportiert werden. Eine andere Möglichkeit ist eine neue Ölpipeline zwischen China und Myanmar, um die Straße von Malacca zu umgehen. Diese wäre auf der klimatischen und Geländebedingungen einfach zu bauen. Die Kosten werden auf 2 Mrd USD geschätzt. Auch Pipelineverbindungen mit Pakistan und Bangladesch werden in Erwägung gezogen. Die Kosten sind aufgrund des gebirgigen Geländes und der Wetterbedingungen aber sehr viel höher. Außerdem würden die Pipelines durch Indien verlaufen und zwischen China und Indien gibt es derzeit politische Differenzen. Ein Kanal in Thailand im Kra Isthmus-Gebiet, um die Straße von Malacca zu umgehen, würde 10 bis 25 Jahre Bauzeit benötigen und mindestens 28 Mrd USD kosten. Allerdings würde es bei dieser Möglichkeit beim reinen Schiffstransport bleiben. China würde auch gerne Öl aus Russland transportieren, Russland möchte aber kein bedeutender Rohstofflieferant für China werden.