Aufgrund der heutigen Komplexität der Fahrzeugsysteme und dem damit verbundenen Applikations- und Integrationsaufwand haben sich bei der Entwicklung und Herstellung Simulationsmethoden etabliert, die in jeder Phase dazu beitragen, paralleles, interdisziplinäres Arbeiten (Simultaneous Engineering) zu unterstützen. Die Anforderungen an solchen Simulationswerkzeuge, gerade im Hinblick auf die zahlreichen elektronischen Steuergeräte in den Fahrzeugen, lassen sich in idealer Weise mit einer Hardware-in-the-Loop (HiL)-Simulationsumgebung erfüllen. Hierbei wird das reale Steuergerät direkt an einem Echtzeitsimulator betrieben. Im Beitrag wird der aktuelle Stand der Technik beschrieben und Anwendungsfelder aufgezeigt. Ein Beispiel zeigt die Entwicklung einer Applikationshilfe für den Kaltstart (Anforderungen an das Echtzeitmodell, kombiniertes Echtzeitmodell (physikalisch/neuronal), Luftpfad - Kraftstoffpfad - Gemischbildung - Drehmoment, Ergebnisse der Simulationen von Kaltstart und Warmlauf - HiL-Simulation). Nach dem Test der ersten Steuergeräteprototypen im Normalbetrieb kommen die Vorteile der HiL-Simulation bei der Funktionsentwicklung insbesondere in Verbindung mit einer Testautomatisierung zum tragen. Bibliotheken mit mittels Skriptsprachen erfassten Testabläufen decken alle bekannten kritischen Betriebsfälle ab. Bei systematischem Aufbau solcher Bibliotheken bilden sie den Erfahrungsschatz der Versuchsingenieure lückenlos ab. HiL-Simulatoren werden zunehmend durch Peripherieeinheiten erweitert, mit denen Fehler in dem zu testenden System injiziert werden können. Über gezielte Veränderungen am Modell der Steuergeräteumgebung können Toleranzuntersuchungen und Systemreaktionen auf Fehler mit nichtelektrischer Ursache abgedeckt werden. Elektronische Systeme in heutigen Fahrzeugen sind in der Regel vernetzt. Ein HiL-Simulator kann höher priorisierte Systeme nachbilden oder auch die gesamte Systemumgebung darstellen und so Wechselwirkungen des modellierten Systems mit der Umwelt untersuchen. Als Anwendungsgebiete werden zukünftige Fahrerassistenzsysteme genannt.
HiL-Methoden zur Entwicklung und Applikation mechatronischer KfZ Systeme und sicherheitskritischer Systemarchitekturen
2004
11 Seiten, 16 Bilder, 3 Quellen
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
Systementwurf , Systemarchitektur , Mechatronik , Kraftfahrzeugelektronik , simultane Entwicklung , Simulation , Software-Engineering , Echtzeitverarbeitung , Software-Nachbildung , Steuerungstechnik , automatische Prüfung , Vernetzung (Kommunikation) , Wechselwirkung , elektronisches Gerät , Steuergerät
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