Immer mehr und umfangreichere Zusatzgeräte im Fahrzeug, die das Komfort- und Kommunikationsbedürfnis des Fahrers befriedigen sollen, binden nicht nur die mentale Aufmerksamkeit, sondern erfordern z.T. zusätzlich Blickzuwendungen zu Displays oder Stellteilen. Da der visuelle Sinneskanal für die Informationsaufnahme zur Erfüllung der Fahraufgabe dominierend ist, ist zu erwarten, dass sich besonders die Analyse des Blickverhaltens als sensitiv in Bezug auf Veränderungen des Fahrerverhaltens erweist. Die Dissertation befasst sich mit der Bewertung des Blickverhaltens von Fahrzeugführern, wobei ein neuer Zugang zu dieser Thematik gewählt wurde, nämlich ein Vergleich zwischen einem postulierten Soll-Blickverhalten mit einem tatsächlichen Ist-Blickverhalten. Um die Validität des definierten Sollblickverhaltens zu überprüfen, wurde ein Feldversuch durchgeführt, bei dem insgesamt 30 Probanden eine festgelegte Strecke zu durchfahren hatten. Die Strecke beinhaltet 9 unterschiedliche Abschnitte, die sich hinsichtlich ihrer visuellen Komplexität voneinander unterscheiden. Zur Erfassung des Blickverhaltens wurde das um wichtige Funktionen erweiterte Blickerfassungssystem JANUS eingesetzt. Mit der Untersuchung konnte gezeigt werden, dass durch eine Nebenaufgabe die Qualität des Blickverhaltens reduziert wird. Die Fahrer verlassen sich in zunehmendem Maße auf das regelkonforme Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmer und führen essenziell wichtige Blicke nicht immer durch

    This work contains a proposal for the evaluation of driver's glance behavior, focussing on the influence of secondary tasks during driving. In general, an evaluation can only be achieved by regarding the quality of a task completion, which can be calculated by a comparison of a measured, actual value or behavior and a defined target value or behavior. Due to this definition, a target glance behavior is defined by so called continous and situational visual tasks. As opposed to continous visual tasks, situational visual tasks contain a concrete description for a target glance behavior. A field trial (N=30) showed, that the subjects' glance behavior fulfilled most of the defined visual tasks when driving without a secondary task. Driving with secondary tasks leads to a increasing subjects' reliance on the correct driving of the other road users, shown by decreasing visual monitoring.


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    Titel :

    Fahrerblickverhalten und Nebenaufgaben


    Beteiligte:
    Schweigert, M. (Autor:in)

    Erscheinungsdatum :

    2003


    Format / Umfang :

    138 Seiten, Bilder, Tabellen, 128 Quellen


    Medientyp :

    Hochschulschrift


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch