Für Unfälle mit geringen Belastungseinwirkungen stellt sich die Frage, ob sich die Beanspruchung einer Pkw-Pkw-Heckkollision mit einer Alltagsbelastung vergleichen lässt. Dieses wird von vielen Sachverständigen mit dem Hinweis auf ähnlich hohe Kopf- und Brustbeschleunigungen gemacht, um eine plastische Vorstellung von den auftretenden Belastungen zu vermitteln. In einem ersten Schritt zur kritischen Betrachtung dieser Thematik wurden die bereits untersuchten Anstoßvarianten analysiert. Hierbei werden vor allem Belastungen direkt aus dem Alltag einbezogen: Sprünge, Rempler, Hinsetzvorgänge, Sportübungen (z.B. Kopfball) und Stuhl-Tisch-Anstöße. Es wurde festgestellt, dass auf Grund der unterschiedlichen Bewegungsabläufe sich Belastungen wie Sprünge und Rempler ausschliessen lassen. Eine hohe Affinität der Bewegungsmuster bieten hingegen Stuhl-Tisch-Kollisionen. Während die Bewegungssequenzen der Stuhl-Tisch-Kollision noch einen nahezu identischen Ablauf zu dem einer Auffahrkollision suggerieren, weisen bei den Beschleunigungssignalen lediglich die Brustverläufe noch eine gewisse Ähnlichkeit auf. Bei einem Stuhl-Tisch-Anstoß liegt ein kurzer, aber von der Intensität her, sehr großer Beschleunigungspegel vor. Im Gegensatz hierzu, ist während einer Heckkollision ein zeitlich ausgedehnteres Signal mit geringerer Amplitude zu erkennen. Den deutlichsten Unterschied birgt der zeitliche Verlauf der einzelnen Signale. Ein wichtiger Hinweis ist auch durch das subjektive Empfinden des Probandes gesichert. Der dezidierte Hinweis darauf, dass eine Vergleichbarkeit aus seiner Sicht nicht gegeben war, unterstreicht die Schwierigkeit Alltagsbelastungen mit einer Auffahrkollision vergleichen zu können. Einen Erklärungsansatz bietet u.U. die Hypothese von Aldman, nach der die Relativbewegung zwischen dem 1. Brustwirbel und dem 1. Halswirbel zu Druckspitzen im Spinalkanal führt. Die Untersuchung belegt damit, dass ein Vergleich von üblicherweise angeführten Alltagsbelastungen und der aus einer Auffahrkollision resultierenden Beanspruchung nur anhand einer Beschleunigungshöhe und ohne genauere Erkenntnisse der Relativzeiten zwischen den Einzelsignalen sowie ohne eine genauere Analyse des Bewegungsablaufes nicht zulässig ist.


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    Titel :

    Lassen sich die bei einer Pkw-Pkw-Heck-Kollision auftretenden Beanspruchungen mit Alltagsbelastungen vergleichen?


    Weitere Titelangaben:

    Can stresses caused by a rear-end car collision be compared with the daily observed stresses?


    Beteiligte:
    Krause, R. (Autor:in) / Hesse, M. (Autor:in) / Becke, M. (Autor:in)

    Erschienen in:

    Erscheinungsdatum :

    2003


    Format / Umfang :

    4 Seiten, 5 Bilder, 7 Tabellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch





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