Kein anderes Produkt hat die Menschheit so verändert wie das Automobil. Die bereits erkennbaren Folgen der individuellen Fortbewegung für unsere Gesellschaft, für Umwelt und Wirtschaft werden die zukünftige Automobilentwicklung stark beeinflussen. Vor allem ist der Einzug der Elektronik in die Automobil-Konstruktion interessant. Derzeitige Schätzungen gehen davon aus, dass der Elektronikanteil an den Herstellungskosten eines Automobils von derzeit 20 auf mittelfristig bis zu 35 % steigen wird. Viele mechanische Komponenten am Fahrzeug lassen sich durch den Einsatz modernener Elektrik und Elektronik vorteilhafter gestalten. Ein gutes Beispiel sind Zündung, Gemischaufbereitung oder Fahrwerk. Immer leistungsfähigere Rechnersysteme werden bald immer komplexere und aufgrund der zu verarbeitenden Datenmengen bis dato nicht realisierbare Steuer- und Regelungsfunktionen übernehmen können. Konsequenz dieser Aufrüstung ist der steigende Bedarf an elektrischer Energie, der durch 42-Volt-Bordnetze gesichert werden muss. In Sachen Fahrsicherheit werden derzeit viele Ideen verfolgt, z.B. das mitlenkende Fahrlicht, das bereits relativ weit entwickelt ist. Mit Hilfe von Sensoren und Kameras zur Fahrbahn-Erfassung wird auch eine vorausschauende Fahrzeugkontrolle möglich. DaimlerChrysler wurde bereits für die Entwicklung des vorausschauenden Notbremssystems für Nutzfahrzeuge 'Protector' mit dem Deutschen Zukunftspreis 2002 ausgezeichnet. Aktive Fahrwerkregelsysteme, die die Komponenten Lenkung, Bremse und Aufhängung miteinander verknüpfen, können durch die Zusammenarbeit der Einzelsysteme die Fahrsicherheit und -dynamik deutlich verbessern. Auch TRW Automotive arbeitet bereits an Lösungen für das komplette Fahrwerksmanagement. Ein integriertes Fahrzeugkontrollsystem IVCS umfasst nicht nur die Fahrdynamikregelung, es sorgt zusätzlich für eine höhere Sicherheit der Insassen, mindert die Folgen von Kollisionen und übernimmt Navigationsfunktionen für einen intelligenten Transport. Aus technischer Sicht besteht kein Handlungsbedarf, die bisherigen Antriebskonzepte mit fossilen Kraftstoffen zu verlassen, aber Umwelt- und Ressourcenargumente werden die Automobilindustrie früher oder später zum Handeln zwingen. Als alternativer Energieträger für das Kfz der Zukunft bietet sich besonders der Wasserstoff an. Die technische Umsetzung der Brennstoffzelle ist schwierig, verschiedene Lösungsansätze mit spezifischen Vor- und Nachteilen stehen noch einander gegenüber. Es wird auf die so genannten adaptiven Gummimischungen aufmerksam gemacht, die die Winter- und Sommerreifen elimieren könnten. In den Reifen eingearbeitete Mikrochips können Informationen über Verschleißzustand, Innendruck und Brems- und Seitenführungskräfte an die Fahrzeugelektronik senden. Generell gehen die Bestrebungen dahin, das Gesamtprodukt Auto so wartungsarm wie möglich zu machen.


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    Titel :

    Computer auf Rädern. Wohin geht die technische Entwicklung des Automobils?


    Weitere Titelangaben:

    Where is the technical development of passenger cars coming along?


    Erschienen in:

    Krafthand ; 75 , Jubiläumsausgabe 75 Jahre Krafthand ; 30-36


    Erscheinungsdatum :

    2002


    Format / Umfang :

    5 Seiten, 7 Bilder



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch