Die Etablierung neuer Fahrzeug-Kraftstoff-Systeme kann einen Beitrag zu einer Umgestaltung im Transportbereich leisten. Unter Berücksichtigung der jeweilige Kraftstoffbereitstellung werden sich verbesserte konventionelle Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor (auch auf Erdgasbasis) zukünftig in einer Konkurrenzsituation mit Elektrofahrzeugen mit Brennstoffzellen oder Batterien und Hybridfahrzeugen befinden. Für die ganzheitliche Bewertung von Fahrzeug-Kraftstoff-Systemen müssen Energie-, Emissions- und Kostenbilanzen von Primärenergieträger am Bohrloch bis zum Fahrzeugbetrieb erstellt und bewertet werden. Im Beitrag werden ausgewählte Ergebnisse der Bilanzierung nach dem Programm 'KRAKE' des Forschungszentrums Jülich dargestellt. Außer für konventionelles Benzin und Diesel wird der Primärenergie-Aufwand für die Bereitstellung von Flüssig-Wasserstoff, Fischer-Tropsch-Diesel und Methanol in Übersee mit anschließendem Tankertransport nach Europa dargestellt sowie für eine regionale Methanol-Erzeugung in Deutschland, eine Erzeugung von komprimiertem Wasserstoff fern der Tankstelle in Großanlagen und an der Tankstelle. In entsprechender Weise werden die relevanten CO2-Emissionen dargestellt. Die Verknüpfung des fahrzeugspezifischen Kraftstoffverbrauchs und der Emissionen mit den jeweiligen Daten der Kraftstoffbereitstellung ergibt den kumulierten Energieaufwand bzw. die kumulierten Emissionen der Nutzung von Kraftfahrzeugen. Diese Kennwerte sind Bestandteil der Lebenszyklusanalyse und als solche Basis des Vergleichs von Kfz bzgl. ihrer Umwelteinwirkungen. Mitentscheidend sind auch die Kosten für die Auswahl von Kraftstoffen für den Energiemarkt. Basierend auf diesen Analysen resultieren aus der Sicht der Systemanalyse weiterführende Arbeitsansätze für den Vergleich und die Bewertung zukünftiger Kraftstoff-Fahrzeug-Systeme: Analyse von Fahrzeugantrieben nach ökonomischen und ökologischen Kriterien unter Berücksichtigung technischer Innovationen, Weiterführung der Entscheidungen für zukünftige Energieträger (Verfügbarkeit, Herstellungsprozesse, Kosten etc.), Diskussion der Rahmenbedingungen.