Im Jahr 1999 wurden vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) 60000 Brandschäden an Fahrzeugen erfasst. Der Anteil an Unfallfolgebränden liegt hier bei 6 %. In amerikanischen Analysen ist die Datenbank FARS (Fatal Analysis Reporting System) interessant. Im Rahmen einer Studie zum Thema Unfallfolgebrand wertete die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) 214 Fälle der FARS Datenbank der Jahre 1990 - 1993 aus. Von den dabei aufgetretenen 293 Todesfällen ließen sich 65 (22 %) auf die Brandeinwirkung oder Nebenerscheinungen wie Rauch zurückzuführen. Im Rahmen einer Pilotstudie hat die DEKRA-Unfallforschung eine Analyse von Unfällen mit Brandfolgen begonnen. Die Schwerpunkte liegen dabei auf den unterschiedlichen Zündungsszenarien und dem Brandausbreitungsverhalten. Auf die Aspekte des Brandschutzes wird ebenfalls eingegangen. Die DEKRA-Unfallforschung greift auf ein Datenbankensystem zurück. Mittels Filtersystemen werden Kombinationen abgefragt, die eine Zuordnung zu einer der Fachdatenbanken ermöglichen. Eine seit 1999 vorhandene Datenbank für Fahrzeugbrandunfälle beinhaltet derzeit 79 ausgewertete Gutachten. In der vorliegenden Arbeit werden grundlegende Erkenntnisse aus der Erhebung dargestellt, darunter auch, inwieweit Umgebungsbedingungen das Unfallgeschehen beeinflussen. In der Analyse von Unfallfolgebränden wird dargelegt, mit welcher statistischen Häufigkeit die einzelnen Zündquellen auftraten und welche Folgen für die Insassen entstanden. Ein Schwerpunkt der Analyse ist die Untersuchung von Gemeinsamkeiten der Unfälle, die zu einem Brand führten. Zum Vergleich wurden dabei jeweils die pre- und die postkollisionären Zustände der Fahrzeuge aufgenommen. Im Rahmen der Auswertung wird verdeutlicht, dass bei ca. 25 % der Fälle mit mehr als einem Beteiligten die Brandausdehnung auf ein weiteres Fahrzeug übergreift. Bemerkenswert ist, dass 80 % der Alleinunfälle auf einen Baumaufprall zurückzuführen waren. Die Gefahr besteht darin, dass der Baumstamm ein sehr schmales Hindernis mit großer Eindringtiefe darstellt und dass die gesamte kinetische Energie vom Unfallfahrzeug selbst abgebaut werden muss. Der Versuch, einen bestimmten Fahrzeugtyp zu selektieren, der überproportional oft bei Unfällen mit Folgebränden vertreten ist, brachte kein eindeutiges Ergebnis. Ein besonderes Interesse gilt der Brandursache sowie dem Zündzeitpunkt. Die meisten Brände entstehen während oder unmittelbar nach der Kollision. Besonders Otto-Kraftstoff lässt sich vergleichsweise leicht zünden. Ca. 85 % der in Brand geratenen Fahrzeuge waren mit einem Benzinmotor ausgestattet. (wird fortgesetzt)


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    Titel :

    Brandrisiko durch Unfälle. Ergebnisse einer Unfalldatenauswertung


    Weitere Titelangaben:

    Fire risk in traffic accidents. Results of an evaluation of accident data


    Beteiligte:
    Berg, F.A. (Autor:in) / Egelhaaf, M. (Autor:in)

    Erschienen in:

    Erscheinungsdatum :

    2002


    Format / Umfang :

    6 Seiten, 19 Bilder



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch