Auf dem Werksgelände der Ulmer Uzin Utz AG fahren seit Oktober 2001 zwei ganz normale Straßen-Lkw, ohne dass jemand hinter dem Lenkrad sitzt. Ein PC im Leitstand gibt die Befehle, und eine SPS in jedem Lkw führt sie aus. Der Transport der Gebinde auf Paletten ins Spediteur-Lager lief seit Jahren bei Uzin per Lkw. Der Investitionsaufwand für ein Rollenbahn-System zur Verbindung des neuen Logistik-Zentrums und der Produktion wäre fast doppelt so hoch gewesen wie der für die Lkw, denn wegen der Frost-Empfindlichkeit des Ladegutes wäre das Transport-System einzuhausen gewesen. Andererseits wäre die Arbeit für einen Lkw-Fahrer wegen der 190 Meter kurzen Strecke zu eintönig geworden. Dazu kommt, dass die Anfahrt an die Rampe von Werk 1 nur durch Rückwärtsfahrt bewältigt werden kann. So war die Automation die Alternative, da das Fahrzeug wie üblich von einem Fahrer bewegt werden kann, z.B. zum Tanken oder für die Fahrt in die Werkstatt. Die beiden Fahrzeuge sind mit Sensoren ausgerüstet und im betonierten Fahrweg sind Transponder und ein Leitdraht eingelassen, die ein Koordinatensystem bilden, in dem sich die Steuerung orientieren kann. So findet der Lkw seinen Weg und kann millimetergenau an der Laderampe andocken. Gesteuert wird das ganze System von einem PC, der als Leitrechner fungiert und der den beiden Lkw die Aufträge gibt, im Werk 1 bzw. 2 Material zu holen. In den Fahrzeugen sorgt dann die Fox-Steuerung, bestehend aus einem Mikro-Controller und einer speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS), für die Ausführung. Der Leitrechner steht über eine Daten-Funkstrecke mit den Lkw in Verbindung und ist so ständig über deren Positionen, den Ladezustand und die Betriebszustände informiert. Auf einem Bildschirm kann der zuständige Mitarbeiter diese Informationen lesen und im Störfall den Grund finden und den Fehler beseitigen.