Ständig steigende Anforderungen an das Kfz-Bordnetz wie die zunehmende Anzahl der elektrischen Funktionen, Minimierung von Kosten und Gewicht des Energie- und Signalverteilungssystems sowie die Sicherstellung der Funktion in allen Situationen stehen vielfältige Lösungsmöglichkeiten gegenüber, beispielsweise verschiedene Bordnetz-Topologien und Absicherungskonzepte oder Energiemanagement-Strategien. Zur Überprüfung und Bewertung der verschiedenen Alternativen sowie zur Auswahl der optimalen Lösung werden zunehmend Computer Simulations-Methoden angewendet, um den teuren und zeitaufwendigen Bau von Hardwareprototypen zu vermeiden. Darüber hinaus wird ein Test der Gesamtfahrzeugelektrik an Prototypen aufgrund der Softwaresteuerung heutzutage immer schwieriger, so daß eine vollständige Validierung nur noch durch Simulation möglich sein wird. Aufgrund der zunehmenden Verlagerung der Systemverantwortung vom Automobilhersteller auf die Zulieferer ist die Sirnulation von Energieverteilsystemen für einen Systemlieferanten von steigender Bedeutung. Ziele der entwicklungsbegleitenden Simulation des gesamten Energieverteilsystems sind zeitunabhängige und abhängige Berechnung der Spannungsfälle an Bauteilen und der Ströme durch Bauteile des elektrischen Systems zur Beurteilung der Spannungsversorgung der Verbraucher sowie der Dimensionierung von Leitungen, Sicherungen, Steckern, die Untersuchung der Gesamtsystemarchitektur auf gleichmäßige Auslastung in einer Vielzahl von Benutzungsszenarien, Untersuchung der Wechselwirkung (galvanische Kopplung) zwischen einzelnen Geräten und Untersystemen, Untersuchung des Einflusses von Kurzschlüssen. In dieser Veröffentlichung werden diese Anforderungen erläutert und einige Eigenschaften eines bei DELPHI Automotive Systems Deutschland GmbH im Einsatz befindlichen Werkzeugs vorgestellt.