Die Entwicklung elektronischer Systeme im Nutzfahrzeug wird durch die stetig wachsenden Forderungen nach mehr Sicherheit im Verkehr, höherer Betriebssicherheit, Vereinfachung der Fahrzeugbedienung, niedrigerem Kraftstoffverbrauch und geringeren Emissionen, sowie wachsendem Leistungsumfang bei gleichzeitig anhaltendem Kostendruck bestimmt. Ein wachsender Funktionsumfang unter diesen Randbedingungen ist nur durch elektronische Verbundsysteme sinnvoll darstellbar. Das wird am Beispiel der Weiterentwicklung der MAN TG-A Elektronikstruktur dargestellt. Diese Struktur erlaubt es, auch den speziellen Anforderungen des Nutzfahrzeugs - wie hohe Variantenvielfalt bei oftmals kleinen Losgrößen - gerecht zu werden. Die Vernetzung der früher weitgehend isoliert arbeitenden Einzelsysteme bildet die Basis für Funktionen wie beispielsweise MAN ComfortShift, MAN TipMatic und MAN BrakeMatic. Der Fahrzeugführungsrechner (FFR) ist ein eigens für den TG-A entwickeltes elektronisches Steuergerät. Er arbeitet als zentraler Triebstrangmanager, in dem er durch entsprechende Sollwertvorgaben in die Steuer- und Regelfunktionen von Motor-, Getriebe-, Dauerbrems- und Fahrwerkselektronik eingreift. In die Berechnung dieser Sollwerte fließen neben dem Fahrerwunsch auch wichtige Prozesswerte aus dem Fahrzeug ein. Ähnlich wie der FFR ist im Karosserie- und Komfortbereich der ZBR (zentraler Bordrechner) das zentrale Steuergerät, in dem fahrzeugspezifische und übergeordnete Funktionen integriert wurden. Mit der wachsenden Anzahl von Einzelsteuergeräten und deren Vernetzung steigt auch die Komplexität der Schnittstellen zwischen den Systemen. Hier übernimmt der Fahrzeughersteller nicht nur Verantwortung für die Einzelsysteme, sondern insbesondere für deren zuverlässiges Zusammenwirken im Systemverbund. Dabei muss eine bitgenaue Kompatibilität gewährleistet sein. Ziel bei der Entwicklung des Systems zur Programmierung und Prüfung des Elektrik/Elektronikumfangs der Fahrzeuge war neben der automatisierten Erzeugung der ausstattungsabhängigen Daten aus dem Montageauftrag auch die automatisierte vollständige Überprüfung der im Werk ausgeführten Fertigungsschritte.