Die Kenntnis der Anforderungen an die entsprechenden Bauteile sind eine Voraussetzung für eine optimale Auslegung. Grundlage für das Aufstellen von Anforderungsprofilen ist eine Analyse des Fahrzeugzustandes unter den verschiedensten kundenrelevanten Fahr- und Lastzuständen. Bei Motorlagerungen stellt z.B. die steigende Temperaturbelastung eine zunehmend größere Herausforderung dar. Der Temperatureinsatzbereich von Naturkautschuk (NR) reicht von -30 bis 100 Grad C und sollte kurzzeitig 120 Grad C nicht überschreiten. Tendenziell werden die Motorraumtemperaturen in Zukunft weiter ansteigen, so dass Systemlösungen mit einem höheren Temperatureinsatzbereich als Naturkautschuk, jedoch mit einem ähnlichen Dämpfungsverhalten erarbeitet werden müssen. Auch höhere Medienbeständigkeit hinsichtlich der Dichtungstechnik am Motor werden gefordert. Betroffen sind vor allem Elastomerbauteile im Kurbelwellengehäuseentlüftungsbereich und der Sauganlage, sowie deren Ansaugsystem. Die gewünschte Medienbeständigkeit erfüllen derzeit nur einige Fluorelastomere (FPM). Untersucht werden zur Zeit Ethylen-Acrylat-Elastomere (AEM) und Epichlorhydrinprodukte (ECO) auf ihre Eignung für diese Aufgabe. Hinsichtlich Leichtbau lässt sich im Bereich Gummi-Metall-Verbindung eine Gewichtsreduktion realisieren, indem das Metall durch einen Thermoplast substituiert wird. Die Haftung zwischen dem Elastomer und dem Thermoplasten wird durch die Knüpfung chemischer Bindungen vom Elastomer zum Thermoplast während des Herstellprozesses erzeugt. Dieses Konzept wurde bei den Hinterachsstabilisatorlagern der BMW 5er- und 7er-Reihe in der Serienproduktion realisiert. Bei medienführenden Schlauchleitungen zeigen Bauteilmessungen an Elastomerschläuchen im Vergleich zu anderen Werkstoffen ein großes Potenzial an Reduktionen der HC-Emissionen, so dass sie durch Thermoplast- oder Metallleitungen ersetzt werden sollten. Auch bei Kurbelwellengehäusen und im Bereich der Motordichtung wurde der Elastomerwerkstoff substituiert, und zwar durch Flüssigdichtsysteme.